Mazedoniens Präsident unterstützt Einigung um Namenslösung nicht

(c) Mirjam Reither
  • Drucken

Er würde eine Vereinbarung nur dann unterstützen, wenn sie nicht gegen die Würde und die Identität des mazedonischen Volkes verstößt, so Mazedoniens Präsident.

Mazedoniens Präsident Gjorge Ivanov hat am Mittwoch seine Unterstützung für die am Dienstag mit Athen erzielte Vereinbarung zur Lösung des Namensstreites ausgeschlossen. Die "Früherer Jugoslawische Republik Mazedonien" soll sich demnach künftig Republik Nord-Mazedonien nennen.

Durch die Vereinbarung würden die in den Vereinten Nationen erworbenen Rechte degradiert, erklärte Ivanov in einer TV-Ansprache. Sie würde eine Niederlage für das Recht auf die Selbstbestimmung darstellen, die 20-jährige Geschichte des unabhängigen mazedonischen Staates würde gestrichen. "Die Europäische Union und die NATO dürfen kein Alibi für eine schlechte Vereinbarung darstellen", erklärte ferner Ivanov.

Er würde eine Vereinbarung nur dann unterstützen, wenn sie nicht gegen die Würde und die Identität des mazedonischen Volkes verstößt, so Mazedoniens Präsident. Die Vereinbarung zur Lösung des Namensstreites soll von den Ministerpräsidenten Mazedoniens und Griechenlands am Samstag unterzeichnet werden. Ivanov wurde von der früher regierenden nationalkonservativen VMRO-DPMNE für das Präsidentenamt aufgestellt worden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Zoran Zaev und Alexis Tsipras
Außenpolitik

Nationalisten laufen Sturm gegen Nord-Mazedonien

Der Namensstreit zwischen Athen und Skopje ist beigelegt. Allerdings nur auf Ebene der Regierungschefs.
Auch das Kulturerbe von Alexander dem Großen war stets ein Streitpunkt zwischen Griechenland und dem nördlichen Nachbarn Mazedonien.
Europa

Mazedonien: Ein Land benennt sich um

Erst die Verfassung, dann Urkunden, Logos und auch Autoaufkleber. Das international bisher umständlich umschriebene Mazedonien macht sich zu Nord-Mazedonien - was nicht allen im Land gefällt.
Sowohl eine griechische Region als auch der Staat Mazedonien beanspruchen den Namen für sich - hier ein Bild von einer Demonstration in der griechischen Stadt Pella.
Außenpolitik

Griechenland und Mazedonien legen Namensstreit bei

Die beiden Regierungschefs haben sich geeinigt. Mazedonien wird sich künftig "Republik Nord-Mazedonien" nennen.
Zoran Zaev.
Außenpolitik

Mazedonien: Schlussakt im Namensstreit

Premier in Skopje kündigte an, schon bald werde mit Athen ein Abkommen über Mazedoniens neuen Staatsnamen geschlossen.
Sie gehen aufeinander zu: Mazedoniens Premier, Zoran Zaev (l.), mit dem griechischen Regierungschef, Alexis Tsipras, hier beim EU-Westbalkan-Gipfel Mitte Mai in Sofia.
Außenpolitik

Mazedonien: „Prinzipielle Lösung“ im Namensstreit

Athen und Skopje wollen den Konflikt um den Namen der früheren jugoslawischen Republik beenden, die Einigung soll noch in dieser Woche finalisiert werden. Doch die Gegner einer Beilegung des Streits formieren sich bereits.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.