Liebe zum Sparbuch kostet Österreicher Reichtum

Werbeschild einer Sparkasse in den Siebziger Jahren.
Werbeschild einer Sparkasse in den Siebziger Jahren.(c) imago/Werner Otto (imago stock&people)
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Das Finanzvermögen der Österreicher ist im Vorjahr auf 705 Milliarden Euro gestiegen, zeigt der Global Wealth Report der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG). Mit etwas mehr Mut wäre deutlich mehr drinnen gewesen.

Das Finanzvermögen der Österreicher ist 2017 um 4,4 Prozent auf 830 Milliarden Dollar (705 Mrd. Euro) gestiegen. Im weltweiten Vergleich liegt Österreich damit auf Rang 26 bei der Vermögensbildung, die weltweit erstmals knapp über 200 Billionen Dollar betrug, wie der Global Wealth Report der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG) zeigt.

Das weltweite Wachstum des Privatvermögens war mit 7,1 Prozent im Jahresabstand deutlich größer als in Österreich. Hätte man Währungsverschiebungen nicht berücksichtigt, dann hätte das Wachstum in Dollar sogar 12 Prozent betragen. "Das Hoch an den Börsen und die Stärke vieler Währungen gegenüber dem Dollar haben dem weltweiten Vermögenswachstum einen enormen Schub gegeben", schreibt BCG-Partnerin Anna Zakrzewski, Autorin der Studie.

38 Prozent des Vermögens in bar oder am Sparbuch

Dass das Vermögen in Österreich relativ langsam wächst, hat auch mit dem konservativen Anlageverhalten der Österreicher zu tun. Sie halten 38 Prozent des Privatvermögens als Spareinlagen oder Bargeld und nur 29 Prozent in Aktien und Fonds. Noch dazu ist die Hälfte der Firmen, deren Papiere die Österreicher gekauft haben, nicht börsennotiert, sodass die Österreicher auch vom Höhenflug der Börsen nicht profitieren konnten, schreibt Zakrzewski. Weltweit liegen nur 27 Prozent des Vermögens in Spareinlagen oder Bargeld, aber 35 Prozent in Aktien und Fonds.

Die US-Bürger liegen mit einem Finanzvermögen von 80,5 Billionen Dollar mit großem Abstand an erster Stelle. Die Chinesen haben zwar Rang zwei erreicht, kommen aber nur auf ein Viertel des Vermögens (20,7 Billionen Dollar). Die BCG-Studie geht davon aus, dass China den Abstand zum dritten Japan in den nächsten Jahren noch vergrößern wird. In Nordamerika und Westeuropa gemeinsam werden zwei Drittel des weltweiten Privatvermögens gehalten.

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