FORSCHUNGSFRAGE

Wo wachsen Pilze – und warum?

Rund die Hälfte der untersuchten Pilze konnten mit verschiedenen Bäumen eine Partnerschaft eingehen.
Rund die Hälfte der untersuchten Pilze konnten mit verschiedenen Bäumen eine Partnerschaft eingehen.Die Presse/Clemens Fabry
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Pilze nehmen über feine Fäden im Boden Stickstoff und Phosphor auf. Sie tauschen die Nährstoffe gegen den von Bäumen produzierten Zucker.

Es klingt nach der perfekten Partnerschaft. Jeder gibt dem anderen, was er braucht – und das über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Unter der Erde umschlingt das riesige Wurzelnetzwerk sogenannter Mykorrhizapilze – dazu zählen wohlschmeckende Steinpilze und Eierschwammerln genauso wie giftige Fliegen- oder Knollenblätterpilze – die Wurzeln der Bäume. Über das feine Fadengeflecht geben die Pilze aus dem Boden gewonnene Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor an den Baum ab, der sich mit über Fotosynthese gewonnenen Zucker revanchiert. Die Pilze brauchen also die Bäume und die Bäume die Pilze.

Diese zählen zu den ältesten – es soll etwa 1500 Jahre alte Hallimasch (Honigpilz-)Kolonien geben – und größten Lebewesen. „Mykorrhizapilze können sich unterirdisch mehrere Hektar weit ausbreiten“, erklärt Ferdinand Kristöfel vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW). Der Forstwirt war Teil eines internationalen Forscherteams, das nun im Fachmagazin „Nature“ Neues zum engen Miteinander von Pilz und Baum präsentiert. Demnach hängt es vor allem von der Verbreitung der Bäume ab, welche Pilze wo wachsen.

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