Präsidentenwahl: Zaudern bringt Rosenkranz Kritik ein

(c) Clemens Fabry
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Trotz NS-Distanzierung und Grundsatzerklärung reißt die Empörung über die umstrittene FPÖ-Kandidatin nicht ab. Nichtsdestotrotz startet die FPÖ die Vorbereitungen für den Wahlkampf.

WIEN(red.). Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) findet FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz für das höchste Amt im Staat „untragbar“. Die Ministerin kritisierte in der ORF-Pressestunde am Sonntag, dass Rosenkranz für die angekündigte Distanzierung vom Nationalsozialismus „so lange“ brauche. Dass sich Rosenkranz im „Presse am Sonntag“-Interview von NS-Gedankengut verabschiedete und heute, Montag, eine Grundsatzerklärung zum Thema abgeben will, reichte auch ÖGB-Präsident Erich Foglar nicht. „Dass eine Präsidentschaftskandidatin die Frage nach der Existenz von Gaskammern nicht klar beantworten kann oder will, ist völlig inakzeptabel“, so Foglar zum anfänglichen Zögern von Rosenkranz. Das schade dem internationalen Ruf Österreichs.

Nichtsdestotrotz startet die FPÖ die Vorbereitungen für den Wahlkampf. Sie will 1,5 bis 1,6 Millionen Euro dafür investieren, so Generalsekretär und Wahlkampfleiter Herbert Kickl. Rosenkranz wird auf einer klassischen Tour durch die Bundesländer und auf Plakaten, die fünf Wochen vor dem Wahltermin am 25.April affichiert werden sollen, werben. Die Schlussveranstaltung ist am Donnerstag vor dem Wahlsonntag in Wien – und zwar in der Nähe der Hofburg.

Auch der amtierende Bundespräsident wird nach seinem Wahlkampfstart am 23.März auf Tour durch die Bundesländer gehen – per Bus, der Dienstwagen bleibt daheim. Heinz Fischers Kampagnenkoordinator Stefan Bachleitner will den Wahlkampf so anlegen, „als müssten wir zehn Prozentpunkte Rückstand aufholen“. Als Budget strebt er zwei bis drei Millionen Euro an, die vor allem über Spenden hereinkommen sollen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.03.2010)

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