Ratgeberliteratur: Großwildjäger des Glücks

Immer mit Hut: Strelecky trägt ihn als Markenzeichen und als Symbol seiner Lebensreise.
Immer mit Hut: Strelecky trägt ihn als Markenzeichen und als Symbol seiner Lebensreise.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Amerikaner John Strelecky zählt zu den einflussreichsten Autoren auf dem Sektor der Lebenshilfe. Alle 31 Sekunden kauft jemand eines seiner Bücher. Er hat sein Lebensziel erreicht: andere zu inspirieren, das ihre zu suchen. Das macht ihn glücklich. Und ganz gut leben kann er davon auch.

Wie so oft entsprang auch bei John Strelecky die große Chance aus einer Krise. „Ich hasse kaltes Wetter“, sagt er, „und Februar in Detroit, Michigan, ist so kalt wie es nur sein kann. Ich hatte gerade einen dreimonatigen Auftrag beendet, der mir gar keinen Spaß gemacht hatte, saß in einem Flugzeug und wartete darauf, dass die Mannschaft mit der Enteisung fertig würde. Ich war müde, frustriert, sogar der Lesestoff war mir ausgegangen. Plötzlich tauchte die Frage auf: Warum bist du eigentlich hier? Ich nahm Stift und Papier, fing an zu schreiben – und hörte erst 21 Tage später wieder damit auf.“

Die „Big Five for Life“. Das Resultat war „Das Café am Rande der Welt“, John Streleckys erster Bestseller, der ihn zu einem der einflussreichsten Autoren auf dem Gebiet der Lebenshilfe machte. Neben dem „Café“ verkauft sich seine Reihe rund um die „Big Five for Life“ besonders gut. Benannt nach den „Big Five“, von denen jeder Safari-Tourist träumt, handelt es sich dabei um die fünf Dinge, die man im Leben wirklich erreichen möchte und deren Realisierung man tunlichst nicht bis zur Pension aufschieben sollte. Angeblich verkauft Strelecky im deutschsprachigen Raum allein alle 40 Sekunden ein Buch. „Das stimmt nicht ganz“, lacht er. „Die jüngsten Verkaufszahlen zeigen, dass es alle 31 Sekunden passiert.“

Die Frage nach dem Geheimnis seines Erfolgs beantwortet John Strelecky routiniert: „Ich schreibe Bücher, die die Menschen inspirieren, über Fragen nachzudenken, die sie sich sonst vielleicht nicht stellen würden oder von denen sie nicht wissen, dass auch andere sie sich stellen“, sagt er im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. „Viele Leser haben mich kontaktiert und mir gesagt: Ihr Buch hat mein Leben verändert.“

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