Chorherr-Tod: Trauer um "Doyen der Journalisten"

Medienminister Blümel würdigt den verstorbenen früheren "Presse"-Chefredakteur als "Journalist mit Leib und Seele". Für Presseclub-Concordia-Präsident Koller prägte Chorherr "ganze Generationen österreichischer Journalisten".

Mit Betroffenheit haben Politiker der ÖVP die Nachricht vom Tod des früheren "Presse"-Chefredakteurs und Herausgebers Thomas Chorherr aufgenommen. Auch der Presseclub Concordia, dessen langjähriger Vizepräsident Chorherr war, würdigte den konservativen Journalisten. Bewegende persönliche Worte fand Chorherrs Sohn Christoph.

"Heute ist mein Vater gestorben. Jetzt möchte ich über ihn erzählen", so Christoph Chorherr in seinem Blog. Sein Leben lang habe dieser ein guter Vater sein wollen, so der Wiener Grünen-Gemeinderat: "Er hat mir immer meine Meinung gelassen, und mich als Sohn voll akzeptiert und geliebt. Völlig unbeschadet politischer Differenzen."

Tief betroffen zeigte sich Gernot Blümel, Medienminister und Wiener ÖVP-Chef, in einer Aussendung. "Thomas Chorherr war mehr als 60 Jahre Journalist mit Leib und Seele und er hat diesen Beruf oder viel mehr diese Berufung auch bis zuletzt ausüben können", betonte er: "Als Doyen der Journalisten hat er unsere Medienlandschaft maßgeblich geprägt."

Karl Nehammer, Generalsekretär und Mediensprecher der Volkspartei, bezeichnete Chorherr als prägende Persönlichkeit und ausgezeichneten Journalisten: "Er wird uns als ausgezeichneter Chefredakteur und kritischer Geist in Erinnerung bleiben. Er hat 'Die Presse' als Chefredakteur wie selten ein anderer geprägt. Immer kritisch, unabhängig und distanziert."

Beileidsworte kamen auch vom ÖVP-Delegationsleiter im EU-Parlament, Othmar Karas. "Mein Beileid der ganzen Familie und allen Bewunderern der Persönlichkeit und des Journalisten", twitterte er.

Der Präsident des Presseclub Concordia, Andreas Koller ("Salzburger Nachrichten"), würdigte Chorherr als "einen der Großen des österreichischen Journalismus". Seine journalistische "Pranke" sei legendär gewesen, sein Gespür für die Themen der Zeit beispielhaft, sein Urteil unbestechlich. "Er prägte ganze Generationen österreichischer Journalisten", sagte Koller.

(APA)

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