Melania Trump kritisiert Familientrennungen an Grenze zu USA

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Die First Lady ruft Republikaner und Demokraten zur Einigung auf. Die US-Regierung hatte am Freitag mitgeteilt, dass im Zuge ihrer neuen "Null-Toleranz"-Politik in sechs Wochen 1995 Kinder von ihren Eltern getrennt wurden.

Die First Lady der USA, Melania Trump, hat die Trennung von Familien an der Grenze zwischen den USA und Mexiko kritisiert - aber nicht den harten Kurs der US-Regierung. "Frau Trump hasst es zu sehen, wie Kinder von ihrer Familie getrennt werden, und hofft, dass sich die beiden Lager im Kongress endlich auf eine erfolgreiche Einwanderungsreform einigen können", sagte ihre Sprecherin Stephanie Grisham am Sonntag dem Fernsehsender CNN.

Die US-Regierung hatte am Freitag mitgeteilt, dass im Zuge ihrer neuen "Null-Toleranz"-Politik allein zwischen dem 19. April und dem 31. Mai insgesamt 1995 Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. 1940 Mütter und Väter waren demnach in diesem Zeitraum von der Maßnahme betroffen.

Das Weiße Haus steht hinter dieser Politik - auch wenn eine Beraterin von US-Präsident Donald Trump, Kellyanne Conway, im Sender NBC einräumte: "Niemand sieht gerne Babys, die ihrer Mutter aus dem Arm gerissen werden."

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Die Praxis wird von den Demokraten massiv kritisiert, ist aber auch in Trumps Republikanischer Partei, die traditionell die Familienwerte hochhält, umstritten. Im Repräsentantenhaus zirkulierten zwei Gesetzentwürfe zur Einwanderung, über die möglicherweise in der kommenden Woche abgestimmt werden soll.

Der Präsident wies den oppositionellen Demokraten die Schuld für die Lage an der Grenze zu. Diese seien für ein geltendes Gesetz verantwortlich, das die Familientrennungen vorschreibe.

Dies ist falsch: Es gibt kein US-Gesetz, das die Trennung von Eltern und Kindern an der Grenze zwingend vorschreibt. Die US-Behörden hatten dennoch bereits im Oktober im Zuge einer "Null-Toleranz"-Politik gegenüber der illegalen Zuwanderung damit begonnen, über die Grenze gelangten Eltern ihre Kinder wegzunehmen und diese in Heimen unterzubringen.

(APA/AFP)

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