79 Prozent weltweit sehen Internet als Menschenrecht

Prozent weltweit sehen Internet
Prozent weltweit sehen Internet(c) REUTERS (STRINGER SHANGHAI)
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Das Web ist schon gleichwertig mit Wasserversorgung und Straßenbau zu sehen. Selbst Nicht-Surfer sehen im Internet-Zugang ein "fundamentales Recht". Viele sorgen sich um Meinungsfreiheit und staatliche Eingriffe.

Finnland und Estland haben es bereits vorgemacht: Internetzugang als Menschenrecht für ihre Bürger festgeschrieben. Eine weltweite Umfrage von GlobeScan (PDF-Download) im Auftrag der BBC zeigt, dass 79 Prozent den Zugang zum Web als ein Grundrecht ansehen. Befragt wurden 27.973 Erwachsene in 26 Ländern, davon 14.306 Internet-Benutzer. Dabei zeigte sich, dass selbst 71 Prozent derjenigen, die das Internet nicht nutzen, den Zugang zu dem Medium als "fundamentales Recht für alle Menschen" ansehen. Bei den Usern war die Quote mit 87 Prozent naturgemäß noch höher.

Internet gleichwertig wie Straßen und Wasser

Die Ergebnisse sind Wasser auf die Mühlen von Organisationen, die sich seit Jahren für freien Internetzugang einsetzen. So will etwa auch die UNO einen allgemeinen Zugang weltweit ermöglichen. "Das Internet ist die mächtigste mögliche Quelle für Aufklärung", sagt Hamadoun Toure, Generalsekretär der Internation Telecommunication Union (ITU) gegenüber BBC News. Regierungen müssten Internet als grundlegende Infrastruktur behandeln, genauso wie Straßenbau, Müllabfuhr und Wasserversorgung.

Skepsis in Sachen Meinungsfreiheit

Auch die Befragten sehen im Internet die Möglichkeit, mehr Freiheit zu erhalten - 78 Prozent, um genau zu sein. Allerdings sind sie gespalten, ob das Internet "ein sicherer Platz um seine Meinung kundzutun" ist: 48 Prozent sehen das so, 49 Prozent nicht. Der Rest machte keine Angaben. Deutsche sind besonders skeptisch: 72 Prozent beantworteten diese Frage mit Nein, gefolgt von Südkorea (70 Prozent), Frankreich (69 Prozent) und Japan (65 Prozent). Im als besonders zensurfreudig angesehenen China sind nur 55 Prozent der Ansicht, dass sie ihre Meinung nicht frei kundtun können.

Staatlicher Einfluss unerwünscht

Mehr als die Hälfte der Befragten will keine staatlichen Einflüsse im Internet. Besonders vehement sehen das Südkoreaner mit 83 Prozent. Anders sehen das die Europäer: So glauben etwa 55 Prozent der Briten, dass staatliche Eingriffe ins Internet durchaus berechtigt sind. Auch die Franzosen mit 52 Prozent liegen hier relativ weit vorne.

Nie mehr ohne Internet

Ohne das Internet wollen nur 44 Prozent der Befragten leben. Ganz extrem sieht es in Japan aus: 84 Prozent wollen nicht mehr ohne Netz-Zugang sein, in Mexiko sind das auch noch 81 Prozent. Am anderen Ende des Spektrums befindet sich Pakistan: Lediglich 19 Prozent gaben an, dass sie ohne das Internet nicht mehr zurecht kommen würden.

(db)

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