Assassin's Creed 2 für PC: Knebelsoftware inkludiert

Assassins Creed fuer Knebelsoftware
Assassins Creed fuer Knebelsoftware(c) Ubisoft
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Um Raubkopien vorzubeugen, müssen alle Spieler ständig mit dem Internet verbunden sein. Bricht die Verbindung ab, tut das Spiel dasselbe. Derzeit stehen die Server still, die Spieler sind wütend.

Ubisoft hat die PC-Version seines Renaissance-Abenteuers Assassin's Creed 2 veröffentlicht. Rein von der Geschichte und dem Spielerlebnis ändert sich im Vergleich zur Konsolen-Version nichts. Als Assassine Ezio Auditore erkundet man detailgetreu nachgebaute Ständte wie Venedig und Florenz im 15. Jahrhundert, übt Rache an den Mördern seiner Familie und deckt eine veritable Verschwörung auf. Der Test dazu steht hier zur Nachlese. Die PC-Umsetzung bietet ein paar zusätzliche Grafikoptionen und ist solide geglückt, bietet aber einen sauren Beigeschmack: Assassin's Creed 2 verlangt nach einer konstanten Internetverbindung, damit man es spielen kann - beziehungsweise darf. Offenbar ist geplant, diese Maßnahme ab jetzt durchgehend einzusetzen: Bei der U-Boot-Simulation Silent Hunter 5 und dem Strategiespiel Die Siedler 7 setzt der Hersteller ebenfalls darauf. Das dürfte bei Spielern auf wenig Gegenliebe stoßen. Vor allem, da derzeit die Server nicht funktionieren (siehe Update unten).

Verbindung weg, Spiel weg

Ubisofts Internet-Gängelband ist der nächste Versuch eines Computerspiel-Produzenten, Software-Piraten den Kampf anzusagen. Allerdings wirkt es doch etwas dreist, alle Spieler, die etwa unterwegs spielen wollen oder über keine Flatrate verfügen, von dem Produkt auszuschließen. An sich würde das für Einzelspieler ausgelegt Game keinerlei Online-Anbindung benötigen, um korrekt zu funktionieren. Die erste Version des Kopierschutzes beendete das Spiel und setzte den Spieler an den letzten Kontrollpunkt zurück. Inzwischen wurde das System verbessert: Assassin's Creed 2 wartet, bis die Verbindung wieder da ist und geht dann nahtlos weiter. Wer abbricht, wird an exakt dieselbe Stelle wieder zurückversetzt und darf weitermeucheln.

Spielstände online

Im DiePresse.com-Test hielt sich die "Schutzleine" trotz bewusst schlecht konfigurierter Internetverbindung stets im Hintergrund. Während einer mehrstündigen Sitzung brach die Verbindung nur ein einziges Mal ab, stellte sich aber bald wieder her. Standardmäßig werden Spielstände online gespeichert. Erst über eine Einstellung lässt sich das ändern und der Spielstand auf dem eigenen PC ablegen.

Update:Offenbar leidet Ubisoft derzeit unter gewaltigen Serverproblemen. Entweder sind sie nicht erreichbar oder geben die Antwort "Falscher Benutzername oder Passwort" zurück, selbst wenn sie korrekt eingegeben wurden. Will man eine Hilfe-Seite aufrufen kommen serverseitige Fehlermeldungen. Die Support-Foren von Ubisoft quellen bereits über von erbosten Spielern die alles andere als positive Worte für die Kopierschutz-Maßnahme übrig haben.

Ungeliebte Maßnahme

Offiziell verkauft Ubisoft die Maßnahme als Zusatzfeature und Erleichterung für Benutzer. In Wahrheit geht es aber wohl nur darum, illegal in Umlauf gebrachte Kopien einzudämmen. Ob das von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten. Bisher reagiert die Gaming-Gemeinde eher verschnupft auf die Maßnahme. Mit den Serverausfällen hat Ubisoft nochmal Öl ins Feuer gegossen. In einschlägigen Foren geistern bereits Meldungen, dass die Online-Gängelung von findigen Hackern ausgehebelt wurde. Ubisoft bestreitet das allerdings. Viele werden diesen Weg trotzdem gehen, um ein uneingeschränktes Spielvergnügen haben zu können.

(db)

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