Benetton-Werbung mit NGO-Schiff sorgt in Italien für Furore

Screenshot "Corriere della Sera"
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Die rechtspopulistische Lega protestiert: Ein Lega-Politiker will "nie mehr Benetton-Shirts tragen".

Benetton-Werbung sorgt in Italien derzeit für Furore - wieder einmal. Am Montag erschien in den größten Tageszeitungen des Landes ein Doppelseitiges-Werbeinserat, "Thema" war die aktuelle Flüchtlingskrise. Im Mailänder Blatt "Corriere della Sera" druckte die Kleiderfirma das Foto eines NGO-Schiffs mit geretteten Flüchtlingen ab. Das Bild ist von "Ärzte ohne Grenzen" aufgenommen worden. In der Ecke des Fotos ist deutlich das Benetton-Logo zu erkennen.

Der Subtext ist eindeutig: In Zeiten, in denen Innenminister Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Lega dem NGO-Schiff Aquarius die Ankunft in Italien verbietet, sendet das Unternehmen eine klare Botschaft: Wir sind mit den Flüchtlingen. 

Dementsprechend heftig fielen die Reaktionen in den Sozialmedien aus. Ein Lega-Politiker wetterte sogar, er werde nie mehr Benetton-Shirts kaufen.

Seit der Rückkehr von Luciano Benetton vor einigen Monaten an die Spitze des Konzerns - und vor allem mit ihm des Fotografen Oliviero Toscani, den er wieder für die Werbekampagnen einsetzt - befasst sich die Benetton-Werbung wieder mit heißen sozialpolitischen Themen. Seit Jahrzehnten sorgt Benetton-Werbung für Furore: Das Duo Benetton/Toscani provozierte in der Vergangenheit immer wieder mit  pikanten Themen aus der Tagesaktualität.

(red.)

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