"Schande": US-Heimatschutzministerin in mexikanischem Restaurant beschimpft

United States Secretary of Homeland Security Kirstjen Nielsen answers questions during the daily briefing at the White House in Washington, D.C., U.S.
United States Secretary of Homeland Security Kirstjen Nielsen answers questions during the daily briefing at the White House in Washington, D.C., U.S.REUTERS
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Aktivisten forderten Kirstjen Nielsen in einem mexikanischen Restaurant in Washington dazu auf, die Familientrennungen an der Grenze zu Mexiko zu stoppen.

Wütende Demonstranten haben die US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen wegen der umstrittenen Familientrennungen an der Grenze zu Mexiko beim Abendessen in einem Restaurant in Washington beschimpft. Aktivisten der Gruppe Democratic Socialists of America störten am Dienstagabend (Ortszeit) Nielsens Abendessen in einem mexikanischen Restaurant der US-Hauptstadt mit Rufen wie "Schande!"

"Wie können Sie ein mexikanisches Abendessen genießen, während Sie zehntausende Menschen deportieren oder einsperren, die hierherkommen um Asyl in den Vereinigten Staaten zu suchen?" rief einer der Aktivisten, wie auf einem von der Gruppe veröffentlichten zehnminütigen Video zu sehen ist. "Wir fordern Sie auf, die Familientrennungen zu stoppen und sich zu entschuldigen." Ein anderer Demonstrant merkt an, dass die Ministerin ausgerechnet in einem mexikanischen Restaurant speist.

In dem Video ist die von Sicherheitsleuten und Mitarbeitern begleitete Nielsen mit gesenktem Kopf am Tisch zu sehen, während die Demonstranten immer wieder "Schande!" rufen. "Wenn Kinder nicht in Frieden essen, werden Sie nicht in Frieden essen", sagt einer der Aktivisten. "Buh! Schande über Nielsen, Schande über Trump!"

Familien auseinandergerissen

Im Zuge der "Null-Toleranz"-Politik der US-Regierung werden systematisch alle Menschen, die illegal die Grenze überqueren, als Gesetzesbrecher behandelt und festgenommen. Da Kinder nicht mit ihren Eltern inhaftiert werden dürfen, werden die Familien derzeit auseinandergerissen. Nach Angaben des Heimatschutzministeriums wurden allein zwischen dem 5. Mai und dem 9. Juni 2.342 Kinder von ihren Eltern getrennt. Die Kinder werden in eigenen Auffanglagern in der Nähe der Grenze festgehalten.

Die Praxis der Familientrennungen steht unter wachsender Kritik auch aus den Reihen der republikanischen Partei von US-Präsident Donald Trump. Auch Rücktrittsforderungen an Ministerin Nielsen wurden bereits laut.

(APA/AFP)

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