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Das Beste kommt zum Schluss

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Die Digitalisierung ist auch eine Herausforderung für die Abschlussprüfung. Bernhard Mechtler, KPMG Partner und Wirtschaftsprüfungs-Experte gibt einen Einblick in die Neuerungen – und erklärt, wie die digitale Abschlussprüfung funktioniert.

Umfangreiches Wissen

Während sich Unternehmen davon häufig einen Effizienzgewinn erwarten, bietet die Digitalisierung auch vielfältige Möglichkeiten von Mehrwertanalysen für das geprüfte Unternehmen. Der Abschlussprüfer benötigt dazu ein umfangreiches Verständnis der Geschäftsprozesse sowie ausgeprägte IT-Kompetenz. Letztere ist zu einem essenziellen Anforderungskriterium geworden. Der im Rahmen der Abschlussprüfung verwendete Datenbestand bietet zusätzliches Analysepotenzial, das durch entsprechende Technologien für die Unternehmenssteuerung genutzt werden kann.

Vollanalyse der Prozesse bei der Systemprüfung: Viele Unternehmen investieren derzeit im Rahmen der Digitalisierung des Rechnungswesens in die Harmonisierung und Integration der vorgelagerten Systeme für Materialwirtschaft, Produktion und Fakturierung. Darauf aufbauend hat der Abschlussprüfer die Möglichkeit, mithilfe von Visualisierungstools den gesamten Prozess zu analysieren. Digitale Prüfungstools ermöglichen anstelle bisheriger Stichprobenverfahren eine Vollprüfung, die zu mehr Sicherheit und zur Verbesserung der Prozesse und internen Kontrollen führt. Das Resultat: eine strukturierte und interaktive Analyse der Ergebnisse.

Individualisierung der Prüfung: Unternehmensseitig ist die Umsetzung der Digitalisierung mit der Verbesserung der Datenqualität und der Schaffung einer einheitlichen Datenbasis verknüpft. Aus den harmonisierten Daten kann der Abschlussprüfer Auswertungen erstellen sowie Fehler, Kontrollschwächen oder Abweichungen von Standardabläufen identifizieren. Durch Algorithmen lernt die Analysesoftware aus Vorperioden und unterstützt den Prüfer bei der Festlegung der Prüfungsschwerpunkte.

Benchmarking mit Best Practice- Kennzahlen: Die Analyse vieler vergleichbarer Unternehmen ermöglicht ein Benchmarking einer Branche anhand von „Best Practice“-Prozesskennzahlen, wie beispielsweise übliche Durchlaufzeiten für Rechnungen oder Automatisierungsquoten für den Rechnungsdurchlauf. Dieser Vergleich gibt dem geprüften Unternehmen objektives Feedback zur Effizienz der eigenen Prozesse und die Möglichkeit etwaige identifizierte „Ausreißer“ treffsicher zu analysieren.

Interaktive Ergebnisanalyse: War bisher die Kommunikation der Prüfungsergebnisse klassisch als Prüfungsbericht gestaltet, kann der Abschlussprüfer nunmehr mithilfe der Analyse- und Visualisierungstools durch die Ergebnisse führen und interaktiv auf Details eingehen.

Autor Bernhard Mechtler, KPMG Partner. Sein Spezialgebiet ist die Prüfung und Beratung von Banken und börsennotierten Unternehmen.

Zusammenarbeit und laufende Prüfung: Die Kommunikation mit dem Abschlussprüfer erfolgte bisher überwiegend während der Prüfungsdurchführung. Der Einsatz neuer Plattformen ermöglicht eine direktere Vernetzung des Abschlussprüfers mit dem geprüften Unternehmen. Finanzdaten werden monatlich an den Prüfer übermittelt und von diesem analysiert. Die Vorteile dieser engeren und laufenden Einbindung sind vielfältig: zusätzliche Sicherheit der Kommunikationswege und des Datenaustauschs, frühzeitiges Erkennen von Risiken oder Fehlern sowie Transparenz des Prüfungsfortschritts – eine Effizienzsteigerung auf beiden Seiten.

Die Digitalisierung gibt in der Abschlussprüfung ein rasches Tempo vor. Der Maßstab: Der Digitalisierungsgrad des geprüften Unternehmens. Die digitale Abschlussprüfung ist ein gemeinsamer Weg, den es bestmöglich zu bewältigen gilt – mit allen Vorteilen, die sich für das geprüfte Unternehmen ergeben.

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