Mutmaßlicher Missbrauch in US-Unterkünften für Migrantenkinder

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13 Betreiber solcher privater Unterkünfte stehen teils seit 2014 am Pranger. Aber nur zwei von ihnen wurde der Vertrag mit den Behörden gekündigt.

Mitten in die Debatte um die US-Praxis im Umgang mit Migrantenfamilien und Donald Trumps diesbezüglichem Einlenken platzt nun ein Bericht über den mutmaßlichen Missbrauch von Migrantenkindern. Gegen mehr als ein Dutzend Unterkünfte für Einwandererkinder in den USA sind einem Bericht zufolge Vorwürfe von Verstößen laut geworden. Die mutmaßlichen Verstöße hätten sich in privat geführten Unterkünften ereignet, in denen die Kinder langfristig untergebracht seien, berichteten das Internetportal der "Texas Tribune" und das Center for Investigative Reporting am Mittwoch.

Demnach soll es zu körperlichem und sexuellem Missbrauch gekommen sein sowie zu Verstößen gegen die Sicherheit und Betreuung von Kindern, wie es unter Berufung auf Regierungs- und andere Berichte heißt. Behördenvertreter im Bundesstaat Texas berichteten demnach von mangelnder medizinischer Versorgung.

Mit 70 Einrichtungen bestehen Verträge

Dem Bericht zufolge haben mehr als 70 private Einrichtungen Verträge zur Unterbringung von Einwandererkindern mit der zuständigen US-Behörde für die Umsiedlung von Flüchtlingen. Bei den Kindern handle es sich entweder um solche, die unbegleitet ins Land gekommen oder von ihren Eltern getrennt worden seien.

Seit 2014 seien schwere Vorwürfe gegen 13 Betreiber derartiger privat geführter Unterkünfte laut geworden. Nur zwei von ihnen sei der Vertrag mit der Behörde jedoch gekündigt worden. Die Vorwürfe reichen dem Bericht zufolge teilweise bis zu 20 Jahre zurück, teilweise bezögen sie sich aber auf Vorfälle, die sich erst im vergangenen Monat ereignet hätten.

(APA/red.)

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