Wie wirkt Coolsculpting?

Markierung jener Stelle am Doppelkinn, die behandelt werden soll.
Markierung jener Stelle am Doppelkinn, die behandelt werden soll. Dr. Carlo Hasenöhrl
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Kälte statt Skalpell? Wir haben die Kryolipolyse-Methode Coolsculpting in der Wiener Ordination des House of Excellentbeauty getestet.

Wir starten mit einer kurzen Einführung in das Thema. Was ist Coolsculpting? Eine nicht-invasive Alternative zur Fettabsaugung, bei der mittels Kryolipolyse, also einer kosmetischen Kälteanwendung, Fettdepots dauerhaft reduziert werden können. Während der Behandlung wird das Fettgewebe durch die Haut einer Temperatur ausgesetzt, die dazu führt, dass das Fett in der Zelle kristallisiert.

Der Trick ist, dass Fettzellen im Vergleich zu allen umliegenden Zellen (Hautzellen, Bindegewebszellen etc.) am temperatursensibelsten sind, erklärt der Tiroler Arzt Carlo Hasenöhrl. Das Handstück, mit dem die Behandlung durchgeführt wird entwickelt Temperaturen bis zu minus 13 Grad. Fettzellen werden schon ab einer Temperatur von vier Grad geschädigt. Um die Hautoberfläche nicht zu verletzten, wird beim Coolsculpting die Kälte durch ein spezielles Vlies abgegeben.

Nach der Behandlung werden die Fettzellen als artfremd erkannt und durch einen routinemäßigen Prozess - die sogenannte Zellapoptose - abtransportiert. Die Behandlung soll - ähnlich einer Fettabsaugung - rund 40 Prozent des vorhandenen Fettdepots dauerhaft entfernen.

Der Coolsculpting-Aufsatz wird für die Behandlung angelegt.
Der Coolsculpting-Aufsatz wird für die Behandlung angelegt. Dr. Carlo Hasenöhrl

Wie läuft die Behandlung ab?

Das erwählte Zielgebiet des Testdurchlaufs ist kein Doppelkinn, sondern die weiche Zone der Oberschenkelinnenseiten - ein tendenziell schwieriges Gebiet, erklärt Carlo Hasenöhrl, der selbst an der Weiterentwicklung der Methode beteiligt war. Der Startumfang der Schenkel beträgt 58 Zentimeter. Spezielle Vorbereitungen sind seitens des Patienten keine nötig.

Der Ablauf beginnt mit der Markierung der zu behandelnde Zone, sie wird mit einer Schablone angezeichnet. Danach wird das Vlies zum Schutz der Hautoberfläche aufgelegt und das Bein mit Tüchern in seiner Position fixiert. Jetzt wird das Handstück aufgelegt. Mit dem Start der Behandlung wird der Schenkel in den Aufsatz leicht eingesaugt. 

Vor der Behandlung erklärt der behandelnde Arzt noch einen weiteren Vorteil der vergleichsweise sanften Methode. Da die Haut an der Oberschenkelinnenseite sehr zart ist, komme es bei Fettabsaugungen - der Alternative - nicht selten zu Unregelmäßigkeiten. Der Coolsculpter dagegen würde eine sehr gleichmäßige Zone hinterlassen. So ist es auch im Testfall.

Wie fühlt es sich an?

Nachdem die Haut in das Handstück eingesaugt wurde und die Kühlung beginnt, spürt man ein leichtes Stechen und Kribbeln. Im Laufe der Behandlung vergeht dieses Gefühl. Die Kälte ist gut zu ertragen. Der unangenehme Teil kommt erst am Ende, wenn das kalte Fleisch einige Minuten vom Arzt kräftig durchmassiert wird. Vom Schmerzlevel her erinnert es an eine Faszienmassage. Ein Durchgang dauert 35 Minuten.

Wie wirkt es?

Geduldig muss man sein. Nach etwa drei Monaten wird ein Effekt sichtbar. Bei den Innenseiten der Oberschenkel wird erfahrungsgemäß manchmal eine zweite Behandlung notwendig. So war es in diesem Fall auch - allerdings nur bei einem Bein. Der Mensch ist ja bekanntlich nicht symmetrisch. Bei anderen Zonen kommt man laut Hasenöhrl mit einer Behandlung aus. In diesem Fall hat sich der Umfang der Oberschenkel um zwei Zentimeter verringert.

Was kostet es?

Mit rund 600 Euro pro Behandlung sollte man rechnen, Details auf Anfrage bei excellentbeauty.com.

(Red.)

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