Die Bundesregierung kündige einseitig den gesellschaftlichen Konsens auf, kritisiert die "Allianz für einen freien Sonntag" die Regierungspläne zur Arbeitszeit.
Die Allianz für einen freien Sonntag der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe), der mehr als 50 Organisationen angehören, sorgt sich im Zusammenhang mit den Arbeitszeitplänen der Bundesregierung um eine Zerstörung der Wochenend- und Feiertagsruhe. Hierbei kündigten ÖVP und FPÖ "einseitig den gesellschaftlichen Konsens auf", kritisierte die Allianz am Montag mit.
Komme das Gesetz wie geplant, dann werde "Sonntagsarbeit die neue Realität für alle, nicht bloß für Beschäftigte in bestimmten Branchen", warnt die Allianz für einen freien Sonntag. Vorgesehen sei, vier Sonntage im Jahr zu arbeiten. Das bedeutet laut der Allianz unter anderem, dass es möglich wird, "an bis zu drei Wochenenden hintereinander zur Sonntagsarbeit herangezogen werden zu können". Es werde auch möglich, bis zu 12 Tage durcharbeiten zu müssen. Dazu gebe es "kein absolutes Ablehnungsrecht".
Feiertage würden zu Werktagen
Feiertage würden zu Werktagen, fürchtet die Allianz. "An Feiertagen arbeiten zu müssen, bedeutet, am Weihnachtstag, am Ostermontag genauso wie an den Feiertagen, die auf einen Donnerstag fallen, herangezogen werden zu können - wenn das Gesetz kommt, wie der Initiativantrag jetzt formuliert ist."
"Wir steuern auf 'Wochen ohne Enden' zu", hieß es von der Allianz für einen freien Sonntag. "Die berechtigten Interessen an einem regelmäßigen, planbaren und freien Sonntag bleiben bei diesem Vorhaben (geplantes neues Arbeitszeitgesetz, Anm.) unberücksichtigt."
Ausgenommen von den Plänen sollen Verkaufstätigkeiten sein. Aber auch hier warnt die Allianz für einen freien Sonntag vor einem möglichen Dominoeffekt. Wenn in einem weiteren Schritt das Öffnungszeitengesetz geändert wird, gebe es im ganzen Handel Sonntagsarbeit.
(APA)