Strenge Regeln: Neue Auflagen für stationslose Leihräder ab August

(c) Clemens Fabry
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Nach der Kritik an illegal abgestellten Rädern gelten ab August neue Auflagen für Betreiber von stationslosen Leihrädern wie "oBike" und "ofo". Eine Flottengröße von 1500 Bikes pro Anbieter darf etwa nicht überschritten werden.

Langsam wird es in Wien ernst für die Anbieter stationsloser Leihräder wie "oBike" oder "ofo": Ab 1. August werden die strengen Regeln, die u.a. Flotten-Höchstzahlen und Strafen bei verabsäumten Abtransporten kaputter Fahrzeuge beinhalten, wirksam. Basis dafür ist eine sogenannte ortspolizeiliche Verordnung, die die Stadt am morgigen Donnerstag veröffentlicht.

Wien hatte sich dazu entschlossen, der teils lautstarken Kritik an illegal abgestellten oder im öffentlichen Raum liegen gelassenen defekten Rädern mit klaren Auflagen für die Vermieter zu begegnen. Die Regeln wurden bereits im März präsentiert. Nach monatelangen Vorbereitungen ist jetzt der entsprechende Verordnungstext fertig, der mit Anfang August in Kraft tritt, wie das Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) mitteilte.

Zu den Kernpunkten der Regelung zählt etwa eine Flottengröße von 1.500 Bikes, die ein Anbieter nicht überschreiten darf. Außerdem werden die Verleiher verpflichtet, beschädigte oder nicht ordnungsgemäß abgestellte Exemplare rasch zu entfernen. Werktags beträgt diese Frist zwischen 6.00 und 18.00 Uhr vier Stunden, in den Abend- und Nachtstunden sowie an Wochenenden höchstens zwölf Stunden. Bei Nicht-Einhaltung veranlasst die Stadt die Entfernung auf Kosten des Leihrad-Unternehmens, zusätzlich wird eine Verwaltungsstrafe von bis zu 700 Euro verhängt.

Jedes Rad bekommt Nummer

Nicht abgestellt werden dürfen die Free-Floating-Bikes etwa auf Gehsteigen oder "Plätzen vor Bauwerken und Einrichtungen, die von kultureller Bedeutung sind, außer in den dort aufgestellten Fahrradständern" oder in öffentlichen Grünanlagen, wie es im Verordnungstext heißt. Melden kann man falsch geparkte oder kaputte Räder der Stadtinformation.

Damit die Stadt weiß, wer wo wie viele Räder aufstellt, muss jedes einzelne Rad akkreditiert werden. Sprich: Jedes Fahrzeug wird mit einem Nadelläsergerat mit einer Nummer versehen. Die Markierungen erfolgten in den kommenden Wochen, ließ Martin Blum, städtischer Radbeauftragter, wissen.

(APA)

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