Mesut Özil hatte mit einem Foto mit dem türkischen Präsidenten für Aufregung gesorgt. Für AfD-Politiker ist er nun der Sündenbock: "Ohne Özil hätten wir gewonnen".
"Ohne Özil hätten wir gewonnen", twitterte der AfD-Politiker Jens Maier. Und er ist nicht der Einzige aus seiner Partei, der dem deutschen Nationalspieler türkischer Abstammung Mesut Özil die Schuld an dem WM-Ausscheiden der Mannschaft gibt.
Das deutsche Nationalteam schied am Mittwoch nach einer 0:2 Niederlage gegen Südkorea bereits in der Gruppenphase aus dem Turnier aus. Für manche AfD-Politiker in Deutschland liegt die Schuld dafür allein bei Mesut Özil. Der türkisch-stämmige Spieler sorgte im Mai für Aufregung, weil er sich gemeinsam mit DFB-Teamkollege Ilkay Gündogan mit dem umstrittenen türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan ablichten ließen.
AfD-Pressesprecher Christian Lüth meinte in dem Zusammenhang auf Twitter etwa:"Özil kann zufrieden sein, Glückwunsch Erdogan." Und Jens Maier postete ein Bild von dem Spieler mit dem Satz "Zufrieden, mein Präsident?"
Restle: Maier hat "keine Ahnung von Fußball"
Der AfD-Politiker Uwe Schulz meinte im Hinblick auf die teils unterschiedlichen Abstammungen der Spieler: "Unsere Nationalmannschaft nahm ja ohnehin nicht teil." Und er erklärte sich somit das frühzeitige Aus.
Die Reaktionen auf diese Kommentar ließen aber nicht lange auf sich warten. Der ARD-Journalist Georg Restle bezeichnete Jens Maier als ein "politisches Irrlicht als Trittbrettfahrer", der "keine Ahnung von Fußball" habe. Aber auch andere User kritisierten die Tweets der AfD-Politiker. So fragte ein Nutzer: "Wenn Özil alleine spielentscheidend ist, wieso steht er dann nicht allein auf dem Platz?" und "Wo profitiert Erdogan eigentlich vom Ausscheiden Deutschlands aus der WM?"
(e.s.)