Die Gutenberg-Bibel von 1454 hat die Welt verändert. Die Nationalbibliothek präsentiert gerade ihr Exemplar, der Taschen-Verlag legt eine wunderschöne Ausgabe vor.
Mit dem Herbst kommt die Zeit der Buchmessen. Das war auch 1454 so, in Frankfurt drängten sich im Oktober viele in der „Buchgass“, Produzenten und Käufer. Handschriften wurden vorgestellt und verkauft.
Im gleichen Monat tagte in der Stadt der Reichstag, so war viel Prominenz da, auch der gelehrte Humanist und päpstliche Diplomat Enea Silvio Piccolomini. Noch Monate später erinnerte er sich in einem Brief an die Begegnung mit einem „vir mirabilis“, einem wundersamen, wunderbaren Mann, der etwas noch nie Dagewesenes präsentierte: Druckbögen einer lateinischen Bibel, „in höchst sauberer und korrekter Schrift ausgeführt“, sodass man es jederzeit „auch ohne Brille“ lesen konnte.