Österreich will keine Asylanträge in "Anlandeplattformen"

Anlandeplattformen sollen "keinen Pull-Faktor" bilden, also keinen Anziehungspunkt für Flüchtlinge und Migranten darstellen.
Anlandeplattformen sollen "keinen Pull-Faktor" bilden, also keinen Anziehungspunkt für Flüchtlinge und Migranten darstellen.imago/epd
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"Aus unserer Sicht sollten dort keine Asylanträge gestellt werden können", so Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal gegenüber "profil".

Österreich geht laut dem Nachrichtenmagazin "profil" davon aus, dass in den von der EU geplanten Aufnahmezentren für Flüchtlinge in Nordafrika keine Überprüfung des Flüchtlingsstatus stattfinden soll. "Aus unserer Sicht sollten dort keine Asylanträge gestellt werden können", so Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal gegenüber "profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.

In der Vorausmeldung des Nachrichtenmagazins heißt es weiters, dass ein Ergebnis des EU-Gipfels vom Donnerstag und Freitag die Schaffung sogenannter "Anlandeplattformen" gewesen sei, in die Bootsflüchtlinge gebracht werden sollten, um ihren Anspruch auf Asyl zu überprüfen. Im entsprechenden Abschnitt der Schlusserklärung heiße es unter Punkt 5, dass diese Anlandeplattformen die individuelle Situation von Asylsuchenden berücksichtigen und internationalem Recht entsprechen sollten. Allerdings dürften sie "keinen Pull-Faktor" bilden, also keinen Anziehungspunkt für Flüchtlinge und Migranten darstellen.

(APA)

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