Spektakulärer 4:3-Sieg: Frankreich kickt Messi und Co. aus der WM

(c) REUTERS (CARLOS GARCIA RAWLINS)
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Die französische Auswahl steigt nach einem Torfest gegen Argentinien ins Viertelfinale auf. Die Südamerikaner fürchten jetzt, dass Superstar Messi seine Teamkarriere beendet.

Beide Mannschaften hatten viel gut zu machen: Les Bleus hatte die Gruppenphase glanzlos, wenngleich souverän überstanden, La Albiceleste hatte enttäuscht und weit mehr Mühe gehabt, überhaupt weiter zu kommen. Im Achtelfinale gelang die Wiedergutmachung. Mit einem Spiel, das getrost als Werbung für den Fußball gelten kann. Nach den wenig überzeugenden Partien der Vorrunde eine wahre Wohltat. Nicht nur der sieben Tore wegen, sondern auch aufgrund der gezeigten Leistungen.

Frankreich spielte sich letztlich überzeugend in die nächste Runde, Argentinien scheidet aus. Und muss bangen: Denn in argentinischen Medien wird bereits spekuliert, Lionel Messi könnte seinen Rücktritt aus dem Nationalteam erklären.

Frankreich startete mit Esprit, Kylian Mbappé wirbelte die argentinische Defensive durcheinander, Antoine Griezmann knallte den Ball in der 9. Minute an das Lattenkreuz. Zwei Minuten später brachte Marcos Rojo den 19-jährigen Kylian Mbappé im Strafraum zu Fall: Den Elfmeter verwandelte Atlético-Madrid-Spieler Griezmann souverän. Die Mannschaft von Didier Deschamps, der sein 80. Spiel als Trainer der Franzosen beging, schien die durchaus drängenden Argentinier im Griff zu haben. Doch in der 41. Minute glich Ángel Di María aus: mit einem Gewaltschuss von gut fünf Meter vor der Strafraumgrenze aus.

Argentinien nach der Pause im Vorteil

Nach der Pause legten die Argentinier nach: Gabriel Mercado erhöhte auf 2:1 (48.). Wieder einmal leistete Lionel Messi die Vorarbeit: Aus einer 360°-Drehung legte auf für Mercado auf.

Doch dann wendete sich das Blatt endgültig: in der 57. Minute. Benjamin Pavard, der mit seinem Stellungsfehler die zwischenzeitlich Führung der Argentinier ermöglicht hatte, glich mit einem sehenswerten Außenristschuss aus.

Mbappé: Doppelschlag des französischen Jungstars

Beide Mannschaften zeigten sich als versiert, doch die Franzosen konnten die sich bietenden Lücken besser nützen. Genauer gesagt Mbappé: Der Jungstar der Franzosen, den der AS Monaco derzeit an Paris St. Germain verliehen hat, traf gleich zweimal. In der 64. Minute nützt er sein hohes Tempo, um Argentiniens Keeper Franco Armani keine Chance zu lassen: 3:2. In der 68. Minute überspielten die Franzosen mit wenigen Pässen das Mittelfeld, Olivier Giroud legt für den durchlaufenden Mbappé auf: 4:2. Nach dem Spiel meinte er: "Wir haben uns gesagt: Machen wir ein paar schöne Sachen." Und in die Zukunft blickend sagte er: "Wir wollen das Unmögliche schaffen und noch weiter kommen."

Der verzweifelte Versuch der Argentinier, über Messi doch noch zum Erfolg zu kommen, scheiterte. Kurz durften die Südamerikaner noch hoffen, als Kun Agüero in der 90. Minute auf 4:3 verkürzte. Mit dem Treffer des Schwiegersohns von Fußball-Legende Diego Maradona kam noch Hektik ins Spiel. Umsonst - aus Sicht der Argentinier.

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