„Russkij Futbol“ erzählt von Legenden wie Lew Jaschin, Fußballern im Gulag, von Heldensagen der „Sbornaja“, passend zur WM 2018.
Es ist ein überaus faszinierendes Bild, das die Autoren (Stephan Felsberg, Tim Köhler, Martin Brand) vom russisch-sowjetischen Fußball zeichnen. Seinen Anfängen, dem Spiel in Strafgefangenenlagern, diversen Auftritten der „Sbornaja“ – dem Nationalteam. Angehaucht von Patriotismus, Chauvinismus oder dem weltweit bekannten Stadiongeheul. Fußball ist auch in Russland, dem Gastgeber der WM 2018, ein Massenphänomen. Freilich, vor allem auch in der Gegenwart, für Staatschef Wladimir Putin ein leicht zu bedienendes Mittel zum plakativen (PR-)Zweck.
Ein etwas anderer Blick auf Klubs wie Dynamo, Lokomotive oder Spartak gelingt. Spielerschicksale zwischen Krieg und Frieden werden beleuchtet, ja: Um Torhüterikone Lew Jaschin kommt auch dieses Werk nicht umhin. Aber die Realität, wie sieht sie im Ligaalltag aus? Oligarchen geben sehr viel Geld aus und machen beliebig ihre Regeln. Sponsoren geben das Geld derer, die Regeln gemacht haben, aus. Gespielt wird trotzdem.