US-Wirtschaftslobby läuft gegen Trumps Zollpolitik Sturm - "So nicht"

Donald Trump stößt immer mehr auf Widerstand
Donald Trump stößt immer mehr auf WiderstandREUTERS
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Große Teile der amerikanischen Wirtschaft machen gegen die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump mobil.

Auf Basis einer Studie zu den Auswirkungen auf die Bundesstaaten kommt die US-Handelskammer zu dem Schluss, dass ein eskalierender Handelskonflikt letztlich die amerikanischen Verbraucher treffen würde. "Die Regierung droht die wirtschaftlichen Fortschritte zu untergraben, für die sie so hart gearbeitet hat", warnte der Präsident der mächtigen Wirtschaftslobby, Tom Donohue, am Montag zum Start einer breit angelegten Kampagne. Ziel der USA müsste eigentlich ein freier und fairer Handel sein: "Aber so nicht."

Die offene Kritik an Trumps Politik lässt aufhorchen, da die Handelskammer mit drei Millionen Mitgliedern traditionell eher republikanische Präsidenten unterstützt. Die von dem Verband gegen Trumps Linie ins Feld geführte Studie basiert auf Daten aus dem US-Handelsministerium sowie auf Zahlen von Regierungsstellen in China, Mexiko, Kanada und der Europäischen Union.

Nach einer eigenen Berechnung der EU-Kommission drohen etwaige höheren Importzölle auf Autos für die USA zum Bumerang zu werden: Nehme man die Reaktion der US-Handelspartner auf die von Washington verhängten Zölle aus Stahl und Aluminium zum Maßstab, könnten amerikanische Waren im Wert von bis zu 294 Milliarden Dollar Ziel von Vergeltungszöllen werden, so die Brüsseler Behörde. Der unmittelbare Schaden für die amerikanische Wirtschaft würde sich demnach auf 13 bis 14 Milliarden Dollar summieren. Auch der größte US-Autobauer General Motors warnte kürzlich vor Zöllen. Sie könnten auch die amerikanischen Hersteller belasten und Jobs gefährden.

Trump droht der EU mit Abgaben auf Autos und Autoteile. In Washington läuft derzeit eine entsprechende Prüfung. Zuvor verhängten die USA bereits Importzölle auf Stahl und Aluminium. Die EU reagierte mit Gegenmaßnahmen. Auch mit China liegen die USA im Zollstreit, weil Trump eine Benachteiligung der heimischen Wirtschaft im internationalen Handel sieht.

(Reuters)

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