Israel: Supermarkt wirbt mit Parodie auf Dubai-Mord

Israel Supermarkt wirbt Parodie
Israel Supermarkt wirbt Parodie(c) AP (Ariel Schalit)
  • Drucken

Verkleidete werben für die "Killerpreise" eines israelischen Supermarkts. Der Spot spielt auf den Mord an einem Hamas-Mann in Dubai an. In Israel herrscht offenbar "Mossad Mania".

Ein israelischer Supermarkt wirbt neuerdings mit einer Parodie auf den Mord an einem führenden Hamas-Mitglied in Dubai. Personen in Tenniskleidung, mit Hüten und Perücken - dieselbe Verkleidung, die die mutmaßlichen Killer von Mahmoud al-Mabhouh trugen - streifen durch die Regalreihen des Supermarkts. Sie werben für die "Killerpreise" der Kette "Mahsaney Kimat Hinam" (Fast gratis Markt).

Der Werbespot wurde ganz im Stil der Aufnahmen gedreht, die die Polizei von den Überwachungskameras in dem Dubaier Hotel veröffentlicht hatte. "Es ist eine humorvolle Anspielung auf diesen Vorfall", sagte der Chef der verantwortlichen Werbeagentur, Sefi Schaked laut der britischen "Times". "Wir waren davon fasziniert, statt teurer Kameras billige Aufnahmen von Überwachungskameras zu verwenden. Die jüngsten Vorkommnisse in Dubai waren eine großartige Gelegenheit."

Supermarkt-Video

"Mossad-Mania" in Israel

Nach dem Vorfall in Dubai hat sich in Israel offensichtlich eine Art "Mossad Mania" entwickelt. Optiker verkaufen massenhaft Hornbrillen, wie einige der Verdächtigen sie trugen, Mossad-T-Shirts sind ausverkauft, die offizielle Webseite des Geheimdiensts verzeichnet offenbar steigende Zugriffe. "Die glorreichen Tage des Mossad sind wiederhergestellt", sagt der frühere Vizedirektor Ilan Mizrahi zur "Times".

Der Hamas-Funktionär Mahmoud Abdel Rauf al-Mabhouh war am 20. Jänner in einem Hotel in Dubai von einem bis zu 27-köpfigen Mordkommando getötet worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Mörder dem israelischen Geheimdienst Mossad angehören. Die internationale Polizeibehörde Interpol leitete eine Fahndung nach elf Verdächtigen ein, die kurz vor der Tat mit britischen, irischen sowie einem deutschen und einem französischen Pass eingereist waren. Israel bestreitet eine Verwicklung in den Fall.

(beba)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.