Facebook entfernt Teile von US-Unabhängigkeitserklärung

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Die Facebook-Algorithmen haben wieder einmal zugeschlagen. Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung wurde aufgrund von Hatespeech gesperrt.

Im EU-Parlament wurde heute, Donnerstag, dem Vorschlag zu einem neuen EU-Urheberrecht der Riegel vorgeschoben. In dieser Form wird die Copyright-Richtlinie vorerst nicht Realität. Die umstrittenen Upload-Filter müssen noch warten. Welche Nachteile diese Überwachungstools haben, zeigt ein weiteres Versagen eines solchen Filters auf Facebook. Von einer US-Zeitung veröffentlichte Zitate aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung wurden gelöscht - vermutlich, weil sie rassistische Äußerungen gegen Ureinwohner enthielten. In dem entfernten Abschnitt war unter anderem die Rede von "gnadenlosen Indianer-Wilden, deren bekannte Art der Kriegsführung es ist, alle ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht und Stand zu vernichten".

Die Zeitung "The Vindicator" aus Liberty in Texas hatte im Vorlauf zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli die Erklärung häppchenweise bei Facebook veröffentlicht. Der zehnte von zwölf Teilen erschien allerdings nicht - und vom amerikanischen Internetkonzern Facebook kam die Mitteilung, dass er gegen die Regeln zu Hassrede verstieß. "Um ehrlich zu sein, enthält diese Passage so einiges, was als Hassrede eingestuft werden kann", räumte das Blatt ein.

Das weltgrößte Online-Netzwerk steht seit Jahren unter Druck, mehr gegen Hassrede und Beleidigungen zu unternehmen. Auch das Vorgehen gegen explizite Inhalte wird immer wieder kritisiert. Facebook setzt dafür verstärkt automatisierte Software ein und betont, dass immer mehr Posts herausgefiltert werden, noch bevor Nutzer sie zu sehen bekommen. In der Vergangenheit hatte sich Facebook regelmäßig entschuldigen müssen, nachdem Kunstwerke und historische Fotos wegen der Darstellung von Nacktheit zeitweise entfernt worden waren.

(Red./APA)

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