Kika/Leiner: Wettbewerbshüter geben Verkauf grünes Licht

(c) Herbert Asamer
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Die Bundeswettbewerbsbehörde hat dem Verkauf der Möbelkette an den Tiroler Investor René Benko - wie erwartet - ihr Ok gegeben.

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat den Kauf der Möbelkette Kika/Leiner durch die Signa Gruppe des Tiroler Immobilieninvestors René Benko zugestimmt. "Der Zusammenschluss führt zu keinen wettbewerbsrechtlichen Bedenken", erklärte BWB-Chef Theodor Thanner am Montag in einer Aussendung. Aufgrund der Dringlichkeit habe die BWB den Zusammenschluss noch vor Fristablauf freigegeben.

Der BWB-Chef bewertet den Deal aus Wettbewerbssicht insgesamt positiv. Es sei damit verhindert worden, dass Kika und Leiner aus dem Möbeleinzelhandel verschwinden. Sonst wäre den zwei großen Mitbewerber, Lutz und Ikea, das Feld überlassen worden und die Produktauswahl für die Konsumenten gesunken.

Insgesamt ließ sich Signa den Kauf mehr als 600 Mio. Euro kosten - konkret 490 Mio. Euro für die Immobilien, einen symbolischen Euro für das operative Geschäft in Österreich und Osteuropa und einen Sanierungsbeitrag von mehr als 100 Mio. Euro. Die Zustimmung der Wettbewerbshüter ist der nächste Etappensieg, nachdem bereits mit Euro Delkredere ein neuer Warenkreditversicherer für die angeschlagenen Kika/Leiner-Häuser gefunden worden war. Der abrupte Ausstieg seines Vorgängers Euler Hermes hatte die Krise bei Kika/Leiner – und letztendlich den Notverkauf – Anfang des Vormonats angestoßen.

Für die gut 5000 Mitarbeiter in den 46 Kika/Leiner Filialen in Österreich bleibt es auch nach der BWB-Entscheidung spannend. Der neue Eigentümer Signa will gemeinsam mit dem Management der Möbelkette alle Standorte und Strukturen auf den Prüfstand stellen.

(APA/red.)

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