"Dienstverhältnis gelöst": Bohrn Mena aus Liste-Pilz-Klub entlassen

Sebastian Bohrn-Mena
Sebastian Bohrn-Mena(c) Akos Burg (Presse)
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Er übte Kritik an Peter Pilz und trat aus der Partei aus, im Parlamentsklub wollte er aber weiter tätig sein. Dagegen entschied nun die Liste Pilz und schloss Bohrn Mena aus.

Die Liste Pilz kommt personell nicht zur Ruhe: Sebastian Bohrn Mena kandidierte und arbeitet für die Liste Pilz – nun ließ letztere über seinen Rauswurf abstimmen. Der Grund: In einem Interview mit der "Presse am Sonntag" äußerte er scharfe Kritik an Listengründer Peter Pilz, nannte die Partei autoritär und verkündete seinen Austritt aus der Partei. Am Dienstag verlor er nun auch seinen Job im Parlamentsklub.

"Das Dienstverhältnis wurde gelöst", bestätigte Klubobmann Bruno Rossmann einen Bericht von "oe24". Abgeordneter war Bohrn Mena, der etwa als "Tierschutz-Sprecher" der Liste Pilz agierte, freilich ohnehin nie.

Als Ursache der Auflösung des Dienstverhältnisses wird laut dem Bericht "klubschädigendes Verhalten" genannt - was Rossmann am Dienstag nicht kommentieren wollte. Vielmehr handele es sich um "interne Angelegenheiten". Pilz selbst wollte zunächst keine Stellungnahme abgeben.

Am Wochenende hatte Bohrn Mena kundgetan, die Partei zu verlassen, weil dort eine "autoritäre, fast demokratiefeindliche Umgangsweise mit Parteimitgliedern" herrsche. Im Klub wollte er aber weiter aktiv bleiben. Für ein Mandat hatte es freilich nicht gereicht, Bohrn Mena war lediglich im Klub als Mitarbeiter angestellt und bearbeitete unter anderem die Themen Tierschutz und Kinderrechte.

Maria Stern, die Anfang August zur Parteichefin gewählt werden soll, bekommt als Frauensprecherin ohne Mandat nach eigenen Angaben 5000 Euro monatlich von der Partei. Das Dienstverhältnis zwischen Bohrn Mena und Klub wurde nun gelöst, damit hat er keine Rolle mehr in der Partei, wie es seitens der Liste Pilz.

(APA/Red.)

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