Kurz nachdem die Retter den Trainer ins Freie gebracht hatten fiel die zentrale Pumpe aus. Die Ärzte sind mit dem Gesundheitszustand der Geretteten zufrieden.
Manche sprechen von einem Wunder, dass die zwölf Buben und ihr Fußballtrainer bei der spektakulären Rettung aus dem Tham Luang-Höhlensystem unverletzt blieben. Manche sprechen von einem Wunder der Technik. Doch nachdem der Trainer als letzter der 13-köpfigen Gruppe aus der Höhle per gefährlichem Tauchgang gerettet werden konnte, versagte die Technik, wie australische Taucher der britischen Zeitung "Guardian" berichten. Noch während Retter in der Höhle waren, fielen Wasserpumpen aus.
Taucher und Rettungskräfte seien noch rund 1,5 Kilometer tief in der Höhle gewesen, um Equipment einzusammeln, als die Hauptpumpe ausgefallen sei. Das Wasser stieg dem Bericht zufolge rasch an. Das australische Taucher-Trio sei in "Kammer drei" stationiert gewesen, als es Schreie hörte. Helfer, die Tiefe in der Höhle stationiert gewesen waren, versuchten trockenes Areal zu erreichen. "All diese Taschenlampen-Lichter begannen über den Hügel zu leuchten und das Wasser kam... Es stieg bemerkbar an", berichtete einer der Australier, der anonym bleiben möchte, weil er nicht autorisiert sei, über die Rettung Auskunft zu geben.
Die etwa 100 Arbeiter in der Höhle seien so rasch wie möglich zum Höhlenausgang geeilt und waren weniger als eine Stunde Später dort - inklusive der letzten drei Taucher der thailländischen Navy Seals und dem Arzt der in den letzten Tagen die Burschen betreut und fit gehalten hatte.
Für jenen australischen Arzt Richard Harris, der nach dem Höhlendrama in Nordthailand als Held gefeiert wird, gab es allerdings auch traurige Nachrichten aus seiner Heimat. Kurz nach der Rettung der Kinder ist sein Vater verstorben. Täglich legte der Anästhesist aus Adelaide zuletzt den gefährlichen, vier Kilometer langen unterirdischen Weg zurück, um den Gesundheitszustand der zwölf jungen Fußballer und ihres Trainers zu untersuchen.
Ganz im Norden Thailands, an der Grenze zu Laos und Myanmar, in der Provinz Chian Rai liegt die kilometerlange Tham-Luang-Höhle, in der sich in den letzten Juni-Tagen 2018 ein Drama abspielte. (c) REUTERS (Soe Zeya Tun)
Zwölf Buben einer Fußball-Nachwuchsmannschaft waren mit ihrem Trainer am 23. Juni in die Höhle gestiegen, die Fahrräder am Höhleneingang abgestellt. (c) REUTERS (Soe Zeya Tun)
Heftiger Regen trieb die Gruppe immer weiter in die Höhle, der Rückweg war ihnen durch das ansteigende Wasser versperrt. (c) REUTERS (Soe Zeya Tun)
Das Einsatzteam vor dem Höhleneingang wuchs in der Folge Tag für Tag an. (c) REUTERS (Handout .)
Britische Taucher drankgen nach neun Tagen Suche zu den zwölf Buben und ihrem Trainer vor. (c) REUTERS (Handout .)
Das Team wurden mit Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut. Die endgültige Rettung des Fußballteams war aber kompliziert: Mehrere Kammern der Höhle waren überflutet, die Prognose lautete, dass das auch noch monatelang so bleiben würde. (c) REUTERS (Handout .)
"Ich habe gehört, dass der Regen wiederkommt. Ich bin sehr beunruhigt", sagte damals Sunida Wongsukchan, Großtante des in der Höhle eingeschlossenen 14-jährigen Ekkarat mit dem Spitznamen Bew. (c) REUTERS (Soe Zeya Tun)
Tagelang wurde rund um die Uhr Wasser abgepumpt, der Wasserpegel sank um einen Zentimeter pro Stunde. 128 Millionen Liter Wasser konnten so aus der Höhle befördert werden. Eine Menge mit der 50 Olympia-Schwimmbecken gefüllt werden hätten können. Der wiederkehrende Monsunregen machte die Rettungsarbeiten bis zuletzt zu einer Herausforderung. (c) REUTERS (Soe Zeya Tun)
Per Video kommunizierten die Angehörigen mit den Buben. Die Leitung war allerdings nicht vollkommen sicher, auch ein Satellitentelefon wurde in die Höhle gebracht. (c) REUTERS (Soe Zeya Tun)
Auf einem Felsvorsprung, etwa vier Kilometer vom Höhleneingang entfernt, harrten die Buben und der Trainer tagelang aus. (c) REUTERS (Handout .)
Auch Sauerstoff wurde in die Höhle geleitet. (c) REUTERS (Reuters TV)
Der Krisenstab unter der Leitung des Gouverneurs prüfte verschiedene Möglichkeiten zur Bergung der in der Höhle eingeschlossenen zwölf Buben und ihres Trainers. (c) REUTERS (Reuters TV)
Am Sonntag dann ein erster Versuch: Vier Buben wurden erfolgreich aus der Höhle gebracht. (c) REUTERS (Reuters TV)
Diese Art der Rettung galt als hochriskant, da keiner der Buben tauchen und einige nicht einmal schwimmen können. Sie mussten zunächst tauchen lernen und dann in schlammigem Wasser praktisch blind durch extrem enge Stellen tauchen. Selbst erfahrene Profitaucher brauchen rund sechs Stunden, um zu den Buben zu gelangen. (c) REUTERS (Reuters TV)
Den Angehörigen blieb nur noch das Gebet. Wie gefährlich ein Tauchgang durch die überfluteten Höhlenkammern sein kann, zeigt der Tod eines Navy Seal-Tauchers, der aufgrund von Sauerstoffmangel in der Höhle gestorben ist. (c) REUTERS (Soe Zeya Tun)
Am Tag darauf wurde dann ein weiterer Tauchgang mit vier Buben gewagt - mit Erfolg. Den Buben wurden vor dem Tauchgang Beruhigungsmittel verabreicht, damit sie nicht in Panik geraten. APA/AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA
Ein dritter Tauchgang verlief ebenfalls erfolgreich: Die letzten Buben und der Trainer konnten die Höhle verlassen. Auch vier Retter mussten zuletzt dann noch aus der Höhle geholt werden. imago/UPI Photo
Gestrandet auf einem kleinen Felsvorsprung
Gerettete wohlauf
Die zwölf Buben und ihr Trainer sind nach Aussage ihrer Ärzte physisch und psychisch wohlauf. Amtsarzt Thongchai Lertvilairattanapong hob bei einer Pressekonferenz am Mittwoch im Krankenhaus in Chiang Rai ihren "sehr guten mentalen Zustand" hervor.
"Das ist wahrscheinlich deshalb, weil sie die ganze Zeit gemeinsam als ein Team verbrachten, wo einer dem anderen hilft", sagte er. "Alle von ihnen sind bei guter körperlicher Gesundheit, ohne irgendein Fieber oder schwere Infektionen. Nur drei von ihnen haben leichte Lungenentzündungen", sagte Thongchai. Die ganze Gruppe - zwölf Buben im Alter zwischen 11 und 16 und ihr 25-jähriger Trainer - würden bis zu eine Woche im Krankenhaus bleiben, um ihre weitere Behandlung sicherzustellen.
Deshalb können die Nachwuchsfußballer auch nicht zum WM-Finale am Sonntag in Moskau reisen, zu dem sie FIFA-Präsident Gianni Infantino eingeladen hatte. Die Ärzte versicherten aber, dass sie das Spiel im Fernsehen sehen könnten.
Die Gruppe war am 23. Juni in der Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non rund 1000 Kilometer nördlich von Bangkok unterwegs, als Wassermassen ihnen den Rückweg abschnitten. Sie wurden in drei Gruppen am Sonntag, Montag und Dienstag aus der Höhle ans Tageslicht gebracht.
Nach der glücklichen Rettung der Fußballmannschaft aus einer Höhle in Thailand machen sich die internationalen Helfer jetzt wieder auf den Weg nach Hause.
Die riesige Rettungsaktion in der Tham-Luang-Höhle ging am Dienstag bei starkem Monsunregen zu Ende: Alle 13 Mitglieder des Fußballteams konnten geborgen werden.