"Es ist eine Frechheit": Bohrn Mena wirft Pilz "Lüge" vor

Die Unstimmigkeiten innerhalb der Liste Pilz halten an
Die Unstimmigkeiten innerhalb der Liste Pilz halten an(c) Clemens Fabry (Presse)
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Sebastian Bohrn Mena wurde aus dem Parlamentsklub der Liste Pilz entlassen und will sich nun "mit allen Mitteln wehren". Auch gegen Listengründer Peter Pilz will er rechtlich vorgehen.

Die Unstimmigkeiten innerhalb der Liste Pilz halten an - im Mittelpunkt steht nach wie vor Sebastian Bohrn Mena. Nachdem er erst aus der Partei ausgetreten war und in der "Presse am Sonntag" scharfe Kritik an Peter Pilz und den Parteistrukturen geäußert hatte, wurde er gestern, Dienstag, als Angestellter des Parlamentsklubs entlassen.Dagegen will Bohrn-Mena nun ankämpfen - und auch gegen den Listengründer selbst.

Wie der "Standard" am Mittwoch berichtet, will sich Bohrn Mena "mit allen Mitteln wehren". Demnach möchte er seine Entlassung gerichtlich bekämpfen - und auch rechtlich gegen Peter Pilz persönlich vorgehen. Letzteren Schritt begründete Bohrn Mena in dem Bericht damit, dass der Listengründer behauptet habe, dass es Bohrn Mena nur darum gegangen sei, Vizeparteichef zu werden. Das sei "eine Lüge", so Bohrn Mena. Mehr noch: "Es ist eine Frechheit von Pilz, das zu behaupten." Gegen diese üble Nachrede werde er sich zur Wehr setzen. "Ich lasse mir doch nicht meine Existenz vernichten."

Gegenüber oe24.TV hatte Pilz am Montag gemeint: "Er wollte um jeden Preis Vizeparteichef werden." Bohrn-Mena hätte den Listengründer mit "E-Mails bombardiert". Und: "In einer demokratischen Partei kann man so einen Posten aber nicht erzwingen."

"Was wäre ich für ein Familien­vater"

Am Mittwoch ergänzte Bohrn Mena auf "oe24": "Ich klage auf Wiederanstellung. Was wäre ich für ein Familien­vater, wenn ich das alles so hinnehmen würde, nachdem ich meinen Job gekündigt habe, um zu kandidieren?" Weiters, so der 33-Jährige im "Standard", sei er darüber enttäuscht, dass seine Entlassung öffentlich bekannt wurde, habe er doch mit dem Klub Stillschweigen vereinbart.

Bohrn Mena war kein Abgeordneter, sondern im Klub als Mitarbeiter angestellt und dort für Tierschutz und Kinderrechte zuständig. In dem Interview mit der "Presse am Sonntag" hatte Bohrn Mena unter anderem Pilz' Führungsstil autoritär und antidemokratisch genannt und das politische Projekt als gescheitert bezeichnet. Im Klub hatte er aber dennoch weiterarbeiten wollen.

>>> Bericht im "Standard"

>>> Bericht von "oe24"

(Red.)

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