Videoanleitung Hier wird eine Retro-Erscheinung des „Waldorf-Astoria“ vom Gasthaus zur Palme erneuert.
Ohne ihn gäbe es keinen Waldorfsalat – Johann Jakob Astor, sechstes von zehn Kinder eines badischen Dorffleischhauers, der mit Pelzen, Tee und Immobilien der erste Millionär Amerikas wurde. Und zwar so, wie wir uns das im amerikanischen Karriereklischee vorstellen: vom Laufburschen zum Multimillionär. Er kaufte hektarweise Grundstücke in Manhattan, auf einem davon eröffnete später sein Urenkel William Waldorf Astor das berühmte Hotel „Waldorf-Astoria“, wo Ende des 19. Jahrhunderts der Waldorfsalat erfunden wurde, allerdings noch ohne Nüsse.
1896 erschien das Rezept im Kochbuch The Cook Book by Oscar of the Waldorf von Oscar Tschirky, der legendäre Maître des Hotels. Im Originalrezept wird allerdings nicht Knollen-, sondern Stangensellerie verwendet. Für mich ist Waldorfsalat eine Retro-Erscheinung im besten Sinn, die Neuinterpretation von Theresia Palmetzhofer vom Gasthaus zur Palme in Neuhofen an der Ybbs gibt ihm neuen Schwung und macht die scheinbar unauffälligen Akteure Apfel und Sellerie dank einem molligen Rapsöl-Dressing zu echten Stars. Das Waldorf sollte sich anschnallen.
Zutaten für vier Portionen:
1 Stück Sellerie
4 Zweige Thymian
20 g Butter
etwas Gemüsefond
Salz
200 g gezupfte Petersilie
100 g Maiskeimöl
50 ml Rapsöl
1 TL Honig
25 ml Apfelessig
1 Knoblauchzehe
Salz
Pfeffer
2 Stück Boskop Äpfel
3 EL Sauerrahm
50g Haselnüsse
2 Stück Radieschen
Zubereitung:
Vorbereitung: Äpfel und Radieschen in feine Scheiben schneiden.
Sauerrahm mit etwas Salz verfeinern und mit einem Schneebesen cremig rühren. Haselnüsse hacken.
Zubereitung Sellerie: Sellerie schälen. Sellerie in ca 1,5cm dicke Scheiben schneiden. Mit Butter, etwas Salz und Thymian würzen. Im Gemüsesud langsam garen. Kurz vor dem Anrichten in Butter an beiden Seiten Goldbraun anbraten.
Zubereitung Petersilienöl: Maiskeimöl und Petersilie im Mixer für ca. 5 Minuten mixen. Öl abseihen.
Zubereitung Marinade: Rapsöl, Apfelessig, Knoblauchzehe und Honig solange mixen, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Anrichten: Den angebratenen Sellerie mit Rapsölmarinade marinieren, mit den fein geschnittenen Äpfel belegen. Die Äpfel nochmal mit der Rapsölmarinade marinieren. Mit Haselnüssen bestreuen. Ein Paar Tupfer Sauerrahm. Mit Radieschen garnieren. Zum Schluss noch einen Paar Tropfen Petersilienöl darüber.
Zur Person
Martina Hohenlohe ist Chefredakteurin des Gault & Millau Österreich. Seit Mai 2005 gibt sie den bekannten Restaurantguide gemeinsam mit ihrem Mann, Karl Hohenlohe, heraus. Ihre Liebe zum Kochen lebt Martina Hohenlohe unter anderen über ihren "wunderbaren Kochsalon" aus.
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