Erneut ist ein Streit zwischen Italien und Malta um die Zuständigkeit bei Flüchtlingsschiffen ausgebrochen.
Italien und Malta streiten erneut über ein Flüchtlingsschiff mit 450 Migranten an Bord, das in Richtung Sizilien unterwegs ist. Das von Libyen abgefahrene zweistöckige Fischerboot hat in der Nacht Lampedusa erreicht und seine Fahrt in Richtung Sizilien fortgesetzt, berichteten italienische Medien am Samstag.
Italiens Innenminister und Vize-Regierungschef Matteo Salvini kritisierte am Freitag, dass Malta dem von Libyen abgefahrenem Schiff keine Unterstützung gesichert habe, während es in maltesischen Gewässern unterwegs war. Er werde dem Schiff mit mehr als 400 Menschen an Bord nicht erlauben, in einem italienischen Hafen anzulegen.
Streit um Zuständigkeit bei Flüchtlingsschiffen
Die Regierung in Valetta erwiderte am Freitagabend, das Schiff befände sich näher an italienischem als an maltesischem Staatsgebiet. Noch unklar ist, wer das Schiff steuert. An Bord sollen sich auch Minderjährige befinden.
Italien hat Hilfsorganisationen die Einfahrt in die Häfen des Landes verwehrt. Auch die Insel Malta sieht sich nicht für die Aufnahme zuständig. Die beiden südeuropäischen Staaten haben in den vergangenen Wochen wiederholt über die Zuständigkeit für Flüchtlingsschiffe gestritten.
Die von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der rechten Lega gebildete Regierung verfolgt einen strikten Kurs gegen die Aufnahme von Flüchtlingen. In der Nacht auf Freitag waren 67 Migranten im sizilianischen Trapani gelandet, die an Bord eines Schiffes der italienischen Küstenwache genommen worden waren.
(APA)