Platter kritisiert Vorgehen der Regierung: "Bisschen übermütig"

Tirols Landeshauptmann Günther Platter übt leise Kritik an der Regierung.
Tirols Landeshauptmann Günther Platter übt leise Kritik an der Regierung.APA/EXPA/JOHANN GRODER
  • Drucken

Der Tiroler Landeshauptmann Platter hätte beim Thema Zwölf-Stunden-Tag den Dialog mit Sozialpartnern bevorzugt. Der Vorarlberger Landeshauptmann Wallner kritisiert einen "Klassenkampf".

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) missfällt das Vorgehen der Koalition bei der Ausweitung der Höchstarbeitszeit. Bei einem Auftritt in Landeck sagte er laut "TT" in Richtung Bundesregierung: "Manchmal kommen sie mir ein bisschen übermütig vor."

Platter hätte es bevorzugt, wenn die Regierung eine Begutachtung durchgeführt hätte und mit den Sozialpartnern in Dialog getreten wäre: "So überfallsartig ist es nicht gut, das führt zu Verunsicherungen." Die Arbeitszeitflexibilisierung an sich hält der Landeshauptmann freilich für notwendig.

"Abrüsten der Worte"

Sein Kollege in Vorarlberg, Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), übte weniger Kritik an der Sache selbst, eher an der Art und Weise des ausgetragenen Konflikts Wallner hat sich am Sonntag in Sachen Arbeitszeit für ein "gutes Miteinander" und ein "Abrüsten der Worte" ausgesprochen. Wer Klassenkampf spielen wolle, setze die hohe Leistungsfähigkeit des Wirtschafts- und Produktionsstandorts Vorarlberg aufs Spiel, warnte Wallner. Stattdessen gelte es den bewährten Weg der gelebten Partnerschaft fortzusetzen.

Der Landeshauptmann appellierte sowohl an die Vorarlberger Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer, das seit Jahrzehnten gepflegte gute Miteinander fortzuführen. Auf betrieblicher Ebene habe in Vorarlberg die Sozialpartnerschaft stets bestens funktioniert. Wallner zeigte sich überzeugt, dass die Partner auch rund um die Arbeitszeitflexibilisierung in der Lage seien, bei Bedarf einvernehmliche Lösungen zu entwickeln. "Das war immer das Erfolgsrezept in Vorarlberg", betonte der Regierungschef. Das Miteinander von Unternehmen und Mitarbeitern habe sich in Vorarlberg in der Vergangenheit bewährt und werde dies auch in Zukunft tun.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Das Arbeitszeitgesetz ist beschlossen und tritt am 1. September in Kraft
Österreich

Gegen jeden Protest – neue Arbeitszeiten ab 1. September

Fakten spielten in der Debatte um die neue Arbeitszeit eine eher untergeordnete Rolle. Was bringt das Arbeitszeitgesetz nun?
Wer Umweltverfahren nicht verkürzen will, lebt für Wirtschaftsministerin Schramböck „an der Realität vorbei“.
Österreich

Schramböck: „Haben uns ganz nah an Kerns Plan A gehalten“

Der Zwölf-Stunden-Tag sollte niemanden überraschen, sagt ÖVP-Wirtschaftsministerin Schramböck. "Vielleicht ist das Überraschende, dass man nicht noch zehn Jahre diskutiert", sagt sie im Interview.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.