Der Weinmarkt boomt. Das Wetter beschädigt zudem die Ernten. Die feinsten Tropfen sehen massive Preissteigerungen. Investoren brauchen Kleingeld und viel Know-how.
Waldbrände in Kalifornien, Dürre in Südamerika, schlechtes Wetter in Europa. Die globale Weinproduktion ist im vergangenen Jahr um fast neun Prozent gefallen. Weit gefallen. Auf das Level von 1957, wie die International Organization of Vine and Wine (OIV), so etwas wie die Fifa der Weinbauern, bei der Präsentation der aktuellen Zahlen in Paris wissen ließ. In Europa ist die Ernte gegenüber 2016 um fast 15 Prozent gefallen. Gleichzeitig wächst die Nachfrage. Das Ergebnis sind steigende Preise. Wein ist ein besonderes Biest. Aus Anlegersicht kann man ihn als eine Mischung aus Sammlerstück und Rohstoff verstehen. Je nachdem, was in der Flasche steckt, wo sie herkommt und wie alt sie ist.
Wie stark Wein und Geld zusammengehören, kann man auch erkennen, wenn man auf die Namen der wichtigsten Produzenten von Luxustropfen schaut. Gleich zwei (Château Mouton und Château Lafite) werden von den Rothschilds betrieben. Diese Familie wusste schon immer: Wer von einem Goldrausch profitieren will, verkauft am besten die Schaufeln – oder gleich das Gold.
Was den Weltmarkt betrifft, hat sich die Lage auch heuer kaum entspannt. Besonders hart getroffen wurde Frankreich. Die Bordeaux-Region, wo viele der am Weltmarkt wichtigsten Weine herkommen, hat in diesem Winter den schlimmsten Frost seit mehr als 20 Jahren erlebt.