Politische Störaktion während WM-Finale von "Pussy Riot"

Eine von mehreren Frauen, die im WM-Finale das Spielfeld kurz stürmten.
Eine von mehreren Frauen, die im WM-Finale das Spielfeld kurz stürmten.APA/AFP/ALEXANDER NEMENOV
  • Drucken

Die Polit-Punk-Gruppe hat die "Flitzer-Aktion" für sich beansprucht. Sie forderte auf Facebook unter anderem die Entlassung von politischen Gefangenen in Russland.

Die russische Polit-Punk-Gruppe "Pussy Riot" hat die Störaktion während des WM-Finales auf Facebook für sich reklamiert. Vier Flitzer haben für eine kurze Unterbrechung gesorgt. "Vier Mitglieder von Pussy Riot im Finale der Fußball-WM", schrieb die Gruppe bei Facebook. Dazu stellte sie eine Liste von Forderungen auf.

So sollten etwa politische Gefangene freigelassen werden, Festnahmen bei Kundgebungen sollten aufhören, das Land brauche mehr politischen Wettbewerb. Von der Polizei gab es zunächst keine Stellungnahme.

Die vier Frauen trugen Uniformen, die an Polizisten erinnerten, und flitzten fröhlich winkend mitten im Finale auf den Platz - wurden aber schnell von Sicherheitsleuten geschnappt. Einer der Aktivistinnen gelang es zuvor noch, mit Frankreichs Superstar Kylian Mbappe abzuklatschen. In ihrem Schreiben nannte Pussy Riot die Aktion "Der Polizist kommt ins Spiel".

Der argentinische Schiedsrichter Nestor Pitana schien die Flitzer im ersten Moment nicht zu bemerken, stoppte die Partie dann aber doch für kurze Zeit. Nachdem die Sicherheitskräfte die Störer vom Platz geführt hatten, wurde die Begegnung fortgesetzt.

"Pussy Riot" hat in der Vergangenheit immer wieder kremlkritische Aktionen an öffentlichen Orten inszeniert. 2012 wurden drei Aktivistinnen nach einem "Punk-Gebet" in einer Kirche verhaftet, wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" verurteilt und später begnadigt.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Rund 30 Jugendliche, von denen viele vermummt waren, brachen in das Geschäft Publicis ein und verließen dieses mit Wein- und Champagnerflaschen.
Fußball

WM-Feiern: Verletzter Dreijähriger und eine geräumte Champs-Elysees

Der 4:2-Sieg der Franzosen über die Kroaten bescherte den Polizisten in Frankreich und Deutschland viel Arbeit: Geschäfte wurden gestürmt, Mülltonnen brannten - und Tränengas eingesetzt.
Heftiger Regen setzte kurz vor der Pokalübergabe in Moskau ein, dem französischen Team war das im Jubel über den WM-Titel herzlich egal.
Fußball-WM

Die Krönung der Hochbegabten

Analyse. Frankreich gewinnt mit dem 4:2 gegen Kroatien die Fußball-WM 2018, feiert den zweiten Titel nach 1998. Teamchef Deschamps führt Regie – Pogba und Mbappé gehört auch die Zukunft.
Jubel nach dem Finale in Ottakring
Fußball-WM

WM-Finale in Ottakring: Jubel über Platz zwei

Die Kroaten feierten den zweiten Platz - und zündeten gleich einmal bengalische Feuer. Vorsorglich überwachten 350 Polizisten das Treiben.
Nicht die „Muppet Show“ mit Waldorf und Statler, sondern die Fußball-WM mit Gianni Infantino und Wladimir Putin.
Fußball-WM

Bilanz: Die WM, ein ganz großes Theater

Fifa-Präsident Gianni Infantino sah in Russland freilich die „beste WM aller Zeiten“, Kritiker wurden zuhauf widerlegt und Prognosen übertroffen. Jetzt blickt die Fußball-Welt nach Katar 2022.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.