Deutsche Behörden und Firmen sind große Diesel-Kunden

Fast 60 Prozent der von Behörden in Deutschland neu zugelassenen Pkw haben einen Dieselmotor. Im Unterschied dazu wählt nur jeder fünfte Privatkunde, der einen Neuwagen kauft, einen Diesel.

Staatliche Behörden und Unternehmen gehören einem Medienbericht zufolge noch immer zu den größten Kunden von neuen Diesel-Pkw. Das berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben) unter Berufung auf eine Auswertung der Zulassungsdaten durch die Universität Duisburg-Essen. Privatkunden dagegen verzichteten immer mehr auf die von Fahrverboten und Wertverlust betroffenen Fahrzeuge.

Dem Bericht zufolge haben aktuell noch immer fast 60 Prozent der von Behörden zugelassenen neuen Autos einen Dieselmotor. Bei Firmenwagen seien es laut dem Stand von Juni noch 55 Prozent. Im Unterschied dazu wähle nur jeder fünfte Privatkunde, der einen Neuwagen kaufe, einen Diesel (19 Prozent).

Ein Vergleich mit den Zulassungszahlen vor dem Beginn der Dieselkrise im Herbst 2015 zeigt demnach außerdem, dass Privatkunden sich viel deutlicher von dieser Form der Motorisierung abgewandt haben: Ihr Anteil an den Neuzulassungen von Diesel-Pkw sei von 2015 bis heute mit einem Minus von gut 40 Prozent viel stärker gesunken als der von Firmen und Behörden (jeweils 25 Prozent Minus), heißt es in dem Bericht.

"Der Steuervorteil für Diesel-Kraftstoff wird immer stärker zum Steuervorteil für Firmenwagenfahrer", sagte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen den Funke-Zeitungen. Er forderte, den Steuervorteil für Diesel mehr denn je zu hinterfragen. Er sprach sich dafür aus, die Diesel-Subvention mit einem Jahr Vorlaufzeit abzuschaffen.

(APA/AFP)

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