Bell Food beteiligt sich an einem Start-up, das aus tierischen Zellen Rindfleisch züchtet. Dieses könnte in drei Jahren marktreif sein.
Der Schweizer Nahrungsmittelverarbeiter Bell, der 2016 den 300 Millionen Euro Umsatz großen österreichischen Geflügelspezialisten Hubers übernommen hat, steigt in die Entwicklung von künstlich hergestelltem Fleisch ein. Dieses stammt nicht von geschlachteten Tieren, sondern wird aus Zellen gezüchtet. Operativ lief es im ersten Halbjahr nicht so rund, sowohl in der Schweiz als auch in Österreich seien deshalb "Maßnahmen" eingeleitet worden.
Konkret übernimmt Bell eine Beteiligung am holländischen Startup-Unternehmen Mosa Meat. Die Bell Food Group beteiligt sich mit 2 Millionen Euro an der nächsten Finanzierungsrunde. Das Unternehmen mit Sitz im niederländischen Maastricht ist auf die Herstellung von Rindfleisch aus der Petrischale spezialisiert. Mit der Technologie von Mosa Meat wird direkt aus tierischen Zellen Rindfleisch quasi gezüchtet. Das Ziel von Mosa Meat sei es, in der nächsten Forschungsperiode bis 2021 dieses kultivierte Rindfleisch zur Marktreife zu bringen, teilte Bell am Dienstag mit.
Außerdem gab die Coop-Tochter bekannt, dass im ersten Halbjahr ein geringerer operativer Gewinn als im Vorjahreszeitraum erzielt wurde. Das dynamische Marktumfeld in der Schweiz und in Österreich habe den operativen Gewinn (Ebit) gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Millionen Franken reduziert. Damals hatte es gut 65 Millionen Franken (55,57 Mio. Euro) erreicht. Um den Ergebnisrückgang aufzufangen, wurden laut den Angaben sowohl in der Schweiz als auch in Österreich Maßnahmen eingeleitet. Was das konkret bedeutet, teilte das Unternehmen vorerst nicht mit.
Die detaillierten Zahlen wird das Unternehmen am 16. August veröffentlichen. Die Aktie ist schon jetzt unter Druck. Sie büßte am Dienstag zehn Prozent ein. Der Börsewert des Konzern, der im Vorjahr bei 3,5 Milliarden Franken Umsatz 106 Millionen Franken verdient hat, liegt nun bei 1,77 Milliarden Franken.
Nestle setzt in Europa auf Fleisch von glücklicheren Hühnern
(APA/AFP)