Deutsche Tesla-Käufer sollen keine Prämie erhalten, weil ihre Autos zu teuer sind.
Palo Alto/Berlin. Für den E-Auto-Bauer Tesla gibt es neuen Ärger: Etwa 800 Kunden in Deutschland sollen die staatliche E-Auto-Prämie in Höhe von je 4000 Euro zurückzahlen, weitere 250 Personen, die das Model S gekauft haben, werden keine Unterstützung erhalten. Tesla will gegen die Entscheidung vorgehen und hat angekündigt, für die Kosten aufkommen zu wollen, bis die Lage geklärt sei.
Betroffen sind Kunden, die ihre Autos vor dem 6. März gekauft haben. Die E-Auto-Prämie gibt es nur für Modelle, bei denen die Basisversion nicht mehr als 60.000 Euro kostet. Tesla hatte zunächst zugesagt, das Model S auch ohne Komfortpaket anzubieten, womit es die Bedingung erfüllt hätte. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle stellt sich aber auf den Standpunkt, die Basisversion wäre in Deutschland nicht erhältlich gewesen. Bei Tesla sieht man das anders: „Wie unsere Website zeigt, konnte jeder in Deutschland jederzeit eine Basisversion des Model S unterhalb dieser Preisgrenze erwerben, und wir haben solche Autos auch an Kunden ausgeliefert.“ Die Behörde meint jedoch, das gelte nur für Kunden, die nach dem 6. März ein Model-S-Auto erworben haben. Sie können eine Prämie erhalten. Die Tesla-Aktie zeigte sich unbeeindruckt von den Querelen, am Mittwoch lag sie leicht im Plus.
Elon Musk entschuldigt sich
Indes hat sich Tesla-Chef Elon Musk bei dem britischen Rettungstaucher Vern Unsworth entschuldigt, den er per Twitter als „Pedo“ (Pädophilen) beschimpft hatte. Unsworth hatte Musks Ansinnen verspottet, die in einer Höhle eingeschlossenen thailändischen Jugendlichen mit einem eigens eingeflogenen Mini-U-Boot zu retten. Tesla-Investoren forderten Musk in einem offenen Brief auf, sich für seine Ausfälligkeiten zu entschuldigen. Das tat er nun.
Er habe aus Wut über Unwahrheiten gehandelt, die der britische Taucher gesagt habe, twitterte der Multimilliardär. Sein Verhalten sei aber „nicht gerechtfertigt“ gewesen: „Ich entschuldige mich bei Herrn Unsworth und auch bei den Firmen, die ich als Chef vertrete. Das war mein Fehler und mein Fehler allein.“ (b. l./ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2018)