Mindestens 60 Palästinenser wurden festgenommen. Die radikal-islamische Hamas hatte einen "Tag des Zorns" ausgerufen. Netanyahu "gießt Öl ins Feuer" kritisiert der palästinensische Verhandler Erekat.
An einem von der radikalen islamischen Palästinenserorganisation Hamas ausgerufenen "Tag des Zorns" ist es am Dienstag in Jerusalem zu Straßenkämpfen zwischen palästinensischen Jugendlichen und der israelischen Polizei gekommen. 60 Palästinenser wurden dabei nach Polizeiangaben festgenommen und etwa 40 verletzt.
Zwölf israelische Polizisten erlitten Verletzungen. Sanitäter sprachen von etwa 100 Verletzten, die meisten Verletzungen seien leicht. Viele Demonstranten hätten Tränengas eingeatmet. Auch im Gazastreifen gingen aus Protest gegen die Lage in Jerusalem Tausende von Palästinensern auf die Straße.
Polizei setzte Tränengas ein
Die Polizei setzte im besetzten Ostjerusalem Tränengas und Blendgranaten gegen die Demonstranten ein. Aus Furcht vor neuer Gewalt wurden hunderte weitere Sicherheitskräfte in Jerusalem stationiert. Palästinenser bewarfen die Polizisten in mehreren Vierteln mit Steinen und setzen Reifen und Mülleimer in Brand.
Die Zusammenstöße dürften die US-Bemühungen zur Wiederbelebung der Nahost-Friedensgespräche erschweren. Die Ankündigung der israelischen Regierung, in Ostjerusalem 1600 neue Wohnungen für jüdische Siedler zu bauen, löste nicht nur bei den Palästinensern, sondern auch in den USA heftige Kritik aus.
Netanyahu "gießt Öl ins Feuer"
Der US-Nahost-Beauftragte George Mitchell verschob seine geplante Reise, nachdem Israels Premier Benjamin Netanyahu erklärt hatte, an den Bauplänen festzuhalten. "Es ist eine explosive Lage", sagte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat. "Durch die Politik Netanyahus wird faktisch Öl ins Feuer gegossen."
(APA/dpa/Reuters/AFP)