Die Liste Pilz warf Martha Bißmann aus dem Klub. Die erste wilde Abgeordnete dieser Legislaturperiode spricht über Einschüchterungsversuche, Geheimnisverrat und warum sie auch künftig wohl weiterhin in den Klubräumlichkeiten der Liste Pilz arbeiten wird.
Martha Bißmann fiel bei der Liste Pilz in Ungnade als sie ihr Mandat für Peter Pilz nicht hergeben wollte. Dieser hatte es wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung nicht angenommen - als die Ermittlungen eingestellt wurden, plante er sein Comeback, wollte dass Bißmann geht. Er sprach von einem "geborgten Mandat" - ein Begriff, den die Verfassung nicht vorsieht. Weil sie nicht verzichten wollte, wurde sie mit Rauswurf bedroht. Wochen später wurde sie tatsächlich aus dem Klub ausgeschlossen. Im "Presse"-Interview äußert sie nun den Vorwurf des strukturellen Mobbings.
Die Presse: Sie sagen, Sie wurden gemobbt. Inwiefern?
Martha Bißmann: Es gab viele Einschüchterungsversuche, die mich gefügig machen sollten. So wurde etwa mein Ausschluss auch nach der angeblichen Versöhnung wochenlang nicht von der Tagesordnung genommen. Ich wurde immer wieder aus Klubsitzungen geschickt, weil das Vertrauen angeblich fehlte. Weitere Schikanen: Klubobmann Bruno Rossmann sagte, er werde nie wieder auf eine Veranstaltung gehen, auf der ich auch bin. Peter Pilz machte im Alleingang eine Pressekonferenz zum Murkraftwerk, die ich hätte halten sollen.