In einer Twitter-Meldung wurde Prinz Philip irrtümlich für tot erklärt. Queen Elizabeth II, die eigentlich gerade Urlaub macht, reagiert wütend.
Sie sind die Säulen der britischen Königsfamilie: Queen Elizabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh. Seit mehr als 70 Jahren sind die 92-Jährige und ihr 97 Jahre alter Ehemann verheiratet und haben nicht nur vier Kinder groß gezogen, sondern auch so manchen Skandal überstanden. Doch ein Gerücht, das auf „Twitter“ die Runde machte, lässt selbst die sonst so stoisch ruhige Queen nicht in Ruhe.
Auf dem Kurznachrichtendienst machte am späten Freitagabend die Meldung die Runde, dass der 97-jährige Herzog von Edinburgh gestorben sei. Die Queen, die sich üblicherweise nicht zu Klatsch und Tratsch äußert, soll äußerst verstimmt gewesen sein, wie unter anderem die „Daily Mail“ berichtet.
Die Telefone des Buckingham Palasts hätten an diesem Abend nicht mehr stillgestanden, als sich die Kunde über Prinz Philips Tod verbreitete. Die Monarchin, die zur Zeit in ihrem traditionellen Sommerurlaub auf Schloss Balmoral in Schottland weilt, soll sich daraufhin rund zehn Minuten mit ihrem quick lebendigen Gemahl kurz geschlossen haben, wie man gegen das Gerücht vorgehen solle.
Prinz Philip, Ehemann von Königin Elizabeth, ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Das teilte der Buckingham Palace am 9. April mit. "Mit tiefer Trauer verkündet Ihre Majestät, die Königin, den Tod ihres geliebten Mannes, seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Philip, Herzog von Edinburgh.", hieß es in einem veröffentlichten Statement. "Die königliche Familie trauert gemeinsam mit Menschen auf der ganzen Welt um seinen Verlust", so der Buckingham Palace. (c) Getty Images (Keystone) Philip wurde kurz vor seinem Tod in einer Spezialklinik am Herzen operiert und hatte mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht. Mitte März entließ man ihn nach Hause, wo er im Alter von 99 Jahren starb. Im Juni hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der Herzog von Edinburgh, so sein offizieller Titel, war seit 1947 mit Elizabeth II. verheiratet. (c) Getty Images (Nigel Treblin) Seit deren Krönung 1953 war er Prinzgemahl und galt als wichtigste Stütze der Queen. Erst im Alter von 96 Jahren ging der fleißige Royal in den Ruhestand. Der vierfache Vater war der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte. Neben Thronfolger Prinz Charles gehören auch Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward zu seinen Kindern. (c) Getty Images (Jeff Spicer) Seine Rolle als Prinzgemahl nahm er gerne selbst auf die Schippe. Kurz vor seiner Pensionierung witzelte Philip bei der Einweihung einer neuen Tribüne im Londoner Cricketstadion, er sei der "erfahrenste Gedenktafel-Enthüller der Welt". Und doch unterschätzte niemand seine Bedeutung als Stütze seiner Frau, Königin Elizabeth II., und ihrer Familie. Reuters Vor seinem "Pensionsantritt" nahm Prinz Philip noch eine Militärparade im Buckingham-Palast zum Abschluss einer Spendenaktion der Royal Marines ab. Der Herzog von Edinburgh war selbst Marineoffizier, musste seine Karriere aber beenden, als seine Frau nach dem Tod ihres Vaters George VI. am 6. Februar 1952 Königin wurde. Als Nachfolger seines Schwiegervaters ist Prinz Philip seit Juni 1953 Captain General der Royal Marines. imago/ZUMA Press Vor der Hochzeit mit Queen Elizabeth II. musste er seinerzeit allerdings noch seinen Namen ablegen, um die deutschen Wurzeln zu verschleiern. Bei öffentlichen Auftritten trat er seitdem hinter seine Gattin. (c) Getty Images (Douglas Miller) Prinz Philip galt als kauzig, seine Bemerkungen waren mitunter politisch unkorrekt. Viele verbale Ausrutscher werden ihm nachgesagt. (c) Getty Images (Central Press) "Wie schaffen Sie es, die Eingeborenen lange genug vom Alkohol fernzuhalten, damit sie die Prüfung schaffen?", soll er 1995 einen Fahrlehrer in Schottland laut BBC gefragt haben. Die Medien ergötzten sich an solchen Sprüchen. Imago Insider behaupteten, Philip sage so etwas stets mit einem Augenzwinkern. Außerdem helfe es, die steife Atmosphäre am Hof aufzulockern. (c) Getty Images (Central Press) Der Prinz aus dem verarmten griechischen Königshaus war 18 Jahre alt, Prinzessin Elizabeth, die britische Thronfolgerin, fünf Jahre jünger, als sie sich zum ersten Mal begegneten. Er Marine-Kadett, groß gewachsen, attraktiv, blond und blauäugig. Sie war das, was man damals einen "Backfisch" nannte - nicht mehr Mädchen, noch nicht Frau. Im Bild: Prinz Philip mit seinem Onkel Earl Mountbatten (c) Getty Images (Dennis Oulds) Es soll Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, heißt es. "Wie toll er ist, wie hoch er springen kann" schwärmte sie. (c) Getty Images (Douglas Miller) Der Tag, der Philips Leben veränderte, war der 20. November 1947. Er war 26 Jahre alt, die Thronfolgerin Elizabeth 21, als sie in Westminster Abbey vor den Traualtar traten. "Seit 1947 führt er nur das Leben, das er führt, weil er die Frau geheiratet hat, die er geheiratet hat", schrieb sein Biograf Gyles Brandreth. (c) Getty Images (Hulton Archive) Nette Geste des eigenwilligen Bräutigams: Am Morgen der Hochzeit ließ er den vor dem Hof wartenden Fotografen heißen Tee bringen. Weiteres entscheidendes Datum: Die Krönung Elizabeths 1953 - Prinz Philip sollte der dienstälteste Ehepartner eines britischen Monarchen in der Geschichte werden. Imago Der Aufstieg bei den Royals war Philip allerdings nicht in die Wiege gelegt. Als Prinz von Griechenland und Dänemark und Spross des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg wurde er 1921 auf Korfu geboren. Imago Vater war Prinz Andreas von Griechenland, die Mutter - sie war von Geburt an taub - Prinzessin Alice von Battenberg. Imago Nach dem Militärputsch 1922 ging die Familie aus Griechenland ins Exil nach Paris. Der Vater kümmerte sich nicht sehr um die Familie, die Mutter (hier im Bild) erlitt einen Nervenzusammenbruch, hatte religiöse Wahnvorstellungen und ging später ins Kloster. Jahrelang sah er seine Eltern so gut wie nie. Imago Er wurde von Verwandten zu Verwandten gereicht. Zeitweilig besuchte er die Eliteschule Salem in Süddeutschland und sprach gut Deutsch. Vor allem aber prägte ihn die harte Erziehung an britischen Schulen. Imago Vor der Hochzeit musste er seine Nationalität aufgeben und seinen Namen ablegen. Aus Battenberg wurde Mountbatten. Dafür bekam er neue Titel zugesprochen: Herzog von Edinburgh etwa und "His Royal Highness" - Seine Königliche Hoheit. Imago Im Zweiten Weltkrieg war der Prinz bei der britischen Marine mit Leidenschaft im Einsatz. Nach der Krönung musste er seinen Job trotzdem aufgeben. Auch das fiel ihm nicht leicht. Imago "Ehrlich gesagt, ich wäre lieber in der Marine geblieben", soll er laut Queen-Autorin Karen Dolby 1992 in einer dunklen Stunde gesagt haben. Imago Die Ehe von Philip und Elizabeth galt als vorbildlich. Insider berichteten, die Queen strahlte immer, wenn er den Raum betrat. "Sie wird sanfter, entspannter und fröhlicher." Auch wurde die Königin nicht müde zu sagen, Philip sei die größte Stütze in ihrem Leben. Zu Hause habe der Prinz das Sagen. "Die Königin hat die Krone auf, aber der Prinz hat die Hosen an", sagen Höflinge. Imago Wenig originell war Philips Freizeitgestaltung. In jüngeren Jahren waren Polo, Segeln sowie Pferdekutschenrennen und Fliegen angesagt. Außerdem hatte er eine ansehnliche Bibliothek und engagierte sich für den Umweltschutz. Imago Seit Jahren kämpfte der Prinzgemahl schon mit gesundheitlichen Probleme. Das Herz machte ihm zu schaffen, er hatte Blasenentzündungen, musste an der Hand operiert werden und bekam mit 96 Jahren ein neues Hüftgelenk. Reuters Am 4. Mai 2017 gab der Buckingham Palace in London dann offiziell bekannt: Der Duke von Edinburgh werde von allen öffentlichen Verpflichtungen zurücktreten. Er habe sich entschieden, danach keine öffentlichen Termine mehr wahrzunehmen. Seine Frau unterstütze die Entscheidung, hieß es in der Erklärung. REUTERS/Leon Neal/Pool/File Photo Zuletzt wurde Prinz Philip kaum noch in der Öffentlichkeit gesehen. Große Teile der Pandemie verbrachte er gemeinsam mit der Queen auf Schloss Windsor in der Nähe von London - abgeschottet durch einen stark reduzierten Kreis an Hofpersonal. Selten hatte das Paar im hohen Alter so viel Zeit gemeinsam verbracht. (c) Getty Images (WPA Pool) Ein Leben neben der Königin "Sehr, sehr verärgert" Wie ein Palastmitarbeit von der britischen "Sun" zitiert wird, sollen sich die Königin und Prinz Philip schnell einig geworden sein, dass sie wenig gegen die Todesgerüchte tun könnten. Das Ehepaar sei aber "sehr, sehr verärgert" über die erfundene Meldung. "Die Königin schäumt geradezu vor Wut und findet die Todesgerüchte absolut infam", so der Insider wörtlich. Besonders wütend mache die Monarchin die Tatsache, wie schnell sich eine solche Falschmeldung über das Internet ausbreiten könne. Sie halte es für "schändlich".
Prinz Philip befindet sich derzeit auf dem Landsitz Sandringham House an der Ostküste Großbritanniens. In zwei Wochen soll aber auch er nach Schottland reisen und seiner Frau Gesellschaft leisten.
Prinz Philip Andrew, der Ehemann der englischen Queen Elizabeth II, stand bei offiziellen Anlässen stets im Schatten seiner Gattin. Nach 60 Jahren an der Seite der Königin wird der 96-Jährige sich im Herbst aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Der royale Ehemann polarisiert seit jeher - und das nicht nur wegen seinen Ursprüngen im griechischen und dänischen Königshaus. REUTERS/Toby Melville/Files Von 1981 bis 1996 war er Präsident des WWF International und ist seitdem Ehrenpräsident des World Wildlife Fund. Da er vor seiner Präsidentschaft Großwildjäger war, wird er von Naturschützern kritisiert und als Heuchler bezeichnet (im Bild in Indien beim Jagen). Außerdem sorgt er mit seinen politisch unkorrekten Sagern immer wieder für Schlagzeilen ... (c) imago stock&people (imago stock&people) Die Hutmode seiner Frau war Prinz Philip schon von Beginn ihrer Ehe an ein Dorn im Auge: 1953, also sechs Jahre nach der Hochzeit, fragte er Elizabeth II. bei der Krönungszeremonie streng: Wo hast du diesen Hut her?". (c) imago/United Archives International (imago stock&people) 1967 wurde er gefragt, ob er die damalige Sowjetunion besuchen würde: "Ich würde gerne nach Russland reisen, auch wenn diese Bastarde meine halbe Familie umgebracht haben". 1994 überlegte er es sich anders: In einer historischen Staatsreise besuchte das Königspaar Moskau. (c) imago stock&people (imago stock&people) 1986 besuchte das Königspaar Peking. Die chinesische Hauptstadt empfing Königin Elizabeth II. und Prinz Philip mit viel Pomp. Trotzdem bezeichnete er Peking als "gräßliche Stadt". Einem jungen britischen Studenten riet er während des Staatsbesuchs: "Wenn du länger hier bleibst, wirst du Schlitzaugen bekommen". (Im Bild im Jahr 1999 mit Ex-Staatschef Jiang Zemin) Reuters/Dylan Martinez 1995 fragte der Prinz den Fahrlehrer Robert Drummond im schottischen Oban: "Wie halten Sie die Eingeborenen hier lange genug vom Saufen ab, so daß sie die Fahrprüfung bestehen?" (c) Reuters (Neil Hall) Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl staunte nicht schlecht, als ihn Prinz Philip bei einem Besuch der Hannover-Messe im April 1997 mit "Guten Tag, Herr Reichskanzler" begrüßte. (c) Reuters Photographer / Reuters Über die Queen aber fand er nach 50 Jahren Ehe 1997 nette Worte: "Die wichtigste Erfahrung, die wir gemacht haben, ist die, dass Toleranz der entscheidende Bestandteil jeder glücklichen Ehe ist (...) Sie können mir glauben: Die Queen verfügt über Toleranz im Überfluss." Reuters/Stringer Bei einem Treffen mit australischen Aborigines im März 2002 fragte der Ehemann der Queen einen Ureinwohner: "Bewerft ihr euch immer noch gegenseitig mit Speeren?". Unternehmer William Brin, der die Aborigines vertrat, antwortete kurz und knapp: "Nein, das machen wir nicht mehr". (c) REUTERS (Russell Boyce) Auch Frankreichs Kochkunst nahm der Duke of Edinburgh aufs Korn: "Die französische Küche ist im allgemeinen sehr gut, aber sie bekommt trotzdem kein anständiges 'English Breakfast' hin", sagte er 2002. (c) REUTERS (POOL New) Eine Empfehlung eines Diplomaten, auf einem Bankett in Berlin doch einen deutschen Wein zu probieren, nahm sich Philip bei einem Besuch in Deutschland 2004 ganz und gar nicht zu Herzen: "Ich will trotzdem ein Bier", entgegnete er ihm. (c) REUTERS (POOL New) "Die Philippinen müssen halb leer sein - ihr seid alle hier in unseren Krankenhäusern", sagte der Royal im Februar 2013 bei einem Besuch in einem Londoner Krankenhaus zu einer philippinischen Krankenschwester. APA/AFP/POOL/BEN STANSALL Selbst wenn sich Prinz Philipp ab Herbst aus der Öffentlichkeit zurückziehen wird, seiner Ehefrau wird er wohl weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen: "Prinz Philip ist, glaube ich, bekannt dafür, keine Komplimente anzunehmen. Aber durch all die Zeit war er eine konstante Kraftquelle und ein Ratgeber", sagte die Queen in ihrer Rede zum 60. Thronjubiläum im März 2012. REUTERS Prinz Philips berüchtigste Sager (red.)
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