Nowitschok: Flasche für Parfum gehalten

(c) REUTERS (Henry Nicholls)
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Lebensgefährte der toten Britin schenkte den Flakon.

Salisbury. Der Tod einer 44-jährigen Frau in Südengland durch den Kampfstoff Nowitschok ist offenbar durch einen fatalen Irrtum verursacht worden. Er habe „eine kleine Kosmetikflasche“ gefunden, „die ich aufhob und ihr schenkte“, sagte ihr Lebensgefährte der Zeitung „The Sun“. Der 45-Jährige und seine Freundin waren Ende Juni mit Vergiftungssymptomen in die Klinik gebracht worden – die Frau starb am 8. Juli. Der Mann ist zwar nicht mehr im Krankenhaus, aber noch gesundheitlich angeschlagen.

Die Flasche mit dem Gift, die das Paar für Parfum hielt, hatten Ermittler in seiner Wohnung in Amesbury entdeckt. Die Behörden glauben, dass der Fall mit dem Giftanschlag auf den russischen Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter zusammenhängt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2018)

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