Terror überschattet Pakistan-Wahl

PAKISTAN-POLITICS-ELECTION
PAKISTAN-POLITICS-ELECTIONAPA/AFP/WAKIL KOHSAR
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Mindestens 20 Menschen sterben bei einem Bombenanschlag während der Parlamentswahlen. Insgesamt forderte der Wahlkampf damit bereits fast 200 Opfer, darunter auch drei Kandidaten.

Nach dem Beginn der Parlamentswahl in Pakistan sind bei einem Selbstmordanschlag im Südwesten des Landes mindestens 28 Menschen getötet worden. Unter den Opfern in der südwestpakistanischen Stadt Quetta befänden sich auch Kinder, sagte Mohamed Jafar vom Civil Hospital in Quetta. Mindestens 40 weitere Menschen seien verletzt worden.

Der Selbstmordattentäter habe seine Bombe nach ersten Erkenntnissen inmitten einer Wählerschlange und neben einem Polizeiauto gezündet, sagte der Sprecher der Polizei in Quetta, Mohamed Ramzan. Der Anschlag habe einem hochrangigen Polizisten gegolten, der die Sicherheitsvorkehrungen des Wahllokals habe prüfen wollen.

Bei einem weiteren Vorfall in Baluchistan war zuvor ein Polizist getötet worden, als eine Handgranate auf ein Wahllokal geworfen wurde. Drei weitere Menschen wurden verletzt.

Ex-Cricket-Star könnte neuer Premier werden

Bereits im Vorfeld der Wahl waren bei mehreren Anschlägen gegen Parteien und Kandidaten mehr als 180 Menschen getötet worden. Insgesamt sollten nun 370.000 Militärs und 450.000 Polizisten den Urnengang in Pakistan sichern.

Rund 106 Millionen Wähler sind aufgerufen, am Mittwoch ein neues Parlament zu wählen. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Partei Pakistan Tehreek-e Insaf (PTI) des ehemaligen Cricket-Stars Imran Khan und der "Pakistanischen Muslim Liga - Nawaz" (PML-N), der noch regierenden Partei des inhaftierten Ex-Ministerpräsidenten Nawaz Sharif, erwartet. Keine Partei dürfte aber eine absolute Mehrheit erreichen.

Die Wahllokale schließen um 15.00 Uhr MESZ. Der Wahlsieger dürfte gegen 24.00 Uhr MESZ feststehen. Da Wahlforschern zufolge aber vermutlich keine Partei auf eine regierungsfähige Mehrheit kommen wird, dürfte der südasiatischen Atommacht Ungewissheit bei der Regierungsbildung bevorstehen.

(APA/dpa/Reuters/AFP)

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