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Klassik

"Lohengrin" in Bayreuth: Der Gral blitzt im Umspannwerk

Bayreuth
Ein trippelnder, aber herrlich singender Chor umlagert Lohengrins Umspannwerk bei den Bayreuther Festspielen.Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath
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Einspringer Piotr Beczała triumphierte bei der Eröffnung der Bayreuther Festspiele als Belcanto-Lohengrin, Christian Thielemann absolvierte sein zehntes und letztes Debüt auf dem Grünen Hügel, und das Publikum rätselte über Yuval Sharons Regie-Ideen.

Es war selbstverständlich der Abend von Christian Thielemann. Zehn seiner Musikdramen hat Richard Wagner für sein Bayreuther Festspielhaus kanonisiert. Nur Felix Mottl hat es bisher geschafft, alle zehn auf dem Grünen Hügel zu dirigieren. Nun hat Thielemann diesen Rekord eingestellt. Mit „Lohengrin“ absolvierte er sein zehntes und letztes Bayreuth-Debüt. Sein Stellenwert als Wagner-Interpret in unserem Äon ist ohnehin längst singulär.

Es war aber auch der Abend des Einspringers: Piotr Beczała hat wenige Wochen vor der Premiere die Titelpartie von Roberto Alagna übernommen, der mit dem Memorieren von Wagners Text nicht fertig wurde. Er möchte sein Lohengrin-Debüt 2019 nachholen, wenn – zumindest für zwei Vorstellungen – auch Anna Netrebko als Elsa im Festspielhaus erscheinen wird. Ob die Festspielleitung Alagna das gestatten wird, bleibt abzuwarten. Derzeit gibt man sich nach der Brüskierung durch die späte Absage eher zugeknöpft, ob man dem Tenor eine einjährige Verspätung zugestehen möchte.


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