Trump soll von Treffen mit russischer Anwältin gewusst haben

Donald Trump besuchte eine Stahlfabrik in Granite City, Illionis.
Donald Trump besuchte eine Stahlfabrik in Granite City, Illionis.APA/AFP/SAUL LOEB
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Wieder Ärger mit Michael Cohen für Trump. Sein Ex-Anwalt behauptet, dass der US-Präsident von seinem Wahlkampfteam über den Kontakt zur Anwältin informiert gewesen sei. Trump dementiert per Twitter.

US-Präsident Donald Trump droht weiteres Ungemach durch seinen früheren Anwalts Michael Cohen. Zuletzt sorgte ein Mitschnitt Cohens eines Gesprächs mit Trump über mögliches Schweigegeld in einer angeblichen Affäre mit einem Playmate für Ärger bei Trump. Nun rückt Cohen damit heraus, dass Trump angeblich von einem Treffen zwischen hochrangigen Vertretern seines Walhkampfteams und einer russischen Anwältin im Juni 2016 - damals noch Wahlkampfzeit - gewusst habe. Trump bestreitet die Vorwürfe.  "Nein, ich habe nichts von dem Treffen mit meinem Sohn Don jr. gewusst", erklärte der Präsident am Freitag über den Kurzbotschaftendienst Twitter.

Nach US-Medienberichten vom Donnerstag war Michael Cohen anwesend, als der Sohn des Präsidenten, Donald Trump Jr., seinem Vater von einem entsprechenden Angebot berichtet habe.

Trump habe das Treffen demnach gutgeheißen. Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, sein Sohn Donald Jr. und sein damaliger Wahlkampfleiter Paul Manafort hatten sich fünf Monate vor der Präsidentschaftswahl 2016 im Trump Tower in New York mit einer russischen Anwältin verabredet. Sie hatte Informationen der russischen Regierung angeboten, welche angeblich die Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Hillary Clinton, belasteten.

Trump will es erst durch die Medien erfahren haben

Der US-Präsident, sein Sohn, seine Anwälte und weitere Regierungsmitglieder hatten stets angegeben, Trump habe von dem Treffen erst erfahren, als Medien im Juli 2017 darüber berichteten. Laut dem Nachrichtensender CNN fehlen Cohen die Beweise, etwa Tonaufnahmen, für seine Behauptungen. Der Anwalt sei allerdings bereit, seine Aussage gegenüber dem FBI-Sonderermittler Robert Mueller zu wiederholen, wie die Sender CNN und NBC mit Verweis auf anonyme Quellen berichteten.

"Klingt für mich, als ob jemand versucht, Geschichten zu erfinden, um sich in einer anderen Angelegenheit aus der Klemme zu befreien", kommentierte Trump auf Twitter.

Mueller untersucht mutmaßliche Einmischungen Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2016. Der Sonderermittler hat bereits 31 Menschen angeklagt, darunter zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter.

Gegen Cohen, einst ein enger Vertrauter Trumps, wird unter anderem wegen möglicher Schweigegeldzahlungen, die gegen US-Wahlkampffinanzierung verstoßen haben könnten, ermittelt. Erst am Dienstag hatte CNN Aufnahmen eines Gesprächs zwischen dem Anwalt und dem damaligen Präsidentschaftskandidaten Trump veröffentlicht, in dem die beiden über mögliche Schweigegeldzahlungen an das Ex-"Playboy"-Model Karen McDougal diskutieren. McDougal hatte nach eigener Schilderung in den Jahren 2006 und 2007 eine Affäre mit Trump.

(APA/AFP)

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