Eine Einigung zwischen den Eigentümern der beiden Warenhausketten soll Insidern zufolge bald möglich sein.
Die Gespräche über eine Fusion der beiden Warenhausriesen Kaufhof und Karstadt kommen offenbar gut voran. Eine Einigung zwischen den Eignern der beiden Warenhausketten, der nordamerikanischen Hudson's Bay Company (HBC) und der österreichischen Signa-Holding des Karstadt-Besitzers Rene Benko, zeichne sich bis spätestens Mitte August ab, sagten mehrere Insider am Montag gegenüber Reuters.
Karstadt ist seit 2014 im Besitz des Tirolers Immobilieninvestors Benko. Derzeit erörterten beide Seiten noch Bewertungsfragen mit Blick auf die Warenhaus-Immobilien, hieß es weiter. Ein HBC-Sprecher wollte die Angaben nicht kommentieren und verwies auf frühere Erklärungen des Konzerns. HBC hatte Anfang Juli Gespräche mit Signa bestätigt. Ein Signa-Sprecher war nicht zu erreichen.
51 Prozent für Signa
HBC und der österreichische Karstadt-Eigentümer Benko hatten sich Insidern zufolge bereits Anfang Juli auf Eckpunkte für eine Fusion verständigt. Doch letzte Details müssen noch geklärt werden. Karstadt, Karstadt Sport und Kaufhof sollen der Übereinkunft zufolge in einem Gemeinschaftsunternehmen zusammengefasst werden, hatten mehrere mit den Verhandlungen vertraute Personen gesagt. Benkos Holding Signa solle mit rund 51 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen bekommen und das operative Geschäft mit ihrem Handelsexperten, dem Karstadt-Chef Stephan Fanderl, managen. Kaufhof-Eigner HBC würden bei dem Deal voraussichtlich knapp eine Milliarde Euro für Benkos Anteil am operativen Geschäft und den Immobilien zufließen, hatte es geheißen. Kaufhof betreibt in Deutschland 96 Warenhäuser, 41 Warenhaus-Immobilien hatte HBC in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Investor Simon Property eingebracht. Zu Karstadt gehören in Deutschland insgesamt 79 Warenhäuser.
Benko ist kürzlich auch in den Möbelhandel in Österreich eingestiegen. Mitte Juni verkaufte der südafrikanische Einzelhandelskonzern Steinhoff in einer Notaktion seine Töchter Kika und Leiner an Signa.
(APA/Reuters)