Rund eine Woche vor den neuen US-Sanktionen sucht Teherans politische Führung nach Rezepten, um das schwer lädierte Land zu stabilisieren. Eine Amnestie könnte bevorstehen.
Tunis/Teheran. Das Foto aus dem iranischen Regierungsjet sollte Gelassenheit signalisieren. Nebeneinander auf den bequemen Sesseln saßen Hassan Rohani und Mohammad Javad Zarif, vor sich einen Laptop, und schüttelten sich vor Lachen. „Der iranische Präsident und der Außenminister lesen Tweets von Trump“, lautete die spöttische Zeile der Twitter-Botschaft.
In Großbuchstaben hatte der US-Präsident Teheran mit Konsequenzen gedroht, „wie sie im Laufe der Geschichte bisher nur wenige erlitten haben.“ Rohani konterte ihm mit der Gewissheit einer Nation, die seit mehr als 3000 Jahren existiere, und auf ein historisches Greenhorn wie die Vereinigten Staaten nur milde herabblicken könne.