Die nicaraguanische Regierung spricht von 195 Menschen, die bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen im Land ums Leben gekommen seien. NGO gehen indes von 450 Toten aus.
Nach Angaben der nicaraguanischen Regierung sind seit Beginn der gewalttätigen Auseinandersetzungen in dem Land 195 Menschen ums Leben gekommen. Bisher hatte die Regierung offiziell rund 60 Tote anerkannt, Menschenrechtsorganisationen sprechen dagegen von rund 450 Toten. Die Daten dieser Gruppen seien jedoch nicht bestätigt, sagte Präsident Daniel Ortega dem US-Sender CNN.
"Das sind einfach Anzeigen, die sie bekommen und dann zusammenzählen", erklärte Ortega. Der 72-Jährige kritisierte zudem Organisationen wie Amnesty International. Diese hätten das mittelamerikanische Land nur kurz besucht und stünden unter dem Einfluss von lokalen Nichtregierungsorganisationen, die gegen die Regierung seien.
Seit Mitte April eskalieren Proteste gegen den autoritären Präsidenten und seine Regierung immer weiter. Mittlerweile liefern sich regierungsnahe Schlägertrupps, die Polizei und Zivilisten Straßenschlachten. Die Menschenrechtsgruppen beklagen neben den Toten und mehr als 2800 Verletzten zudem Hunderte Verschwundene, willkürliche Festnahmen und gezielte Angriffe auf Vertreter der katholischen Kirche.
(APA/AFP)