Bode Miller zum Tod seiner Tochter: „Unglaublich schnell und unglaublich hinterhältig“

Die Tochter von Bode Miller und Morgan Beck ertrank im Pool des Nachbarn.
Die Tochter von Bode Miller und Morgan Beck ertrank im Pool des Nachbarn. (c) Getty Images for AOL (Brad Barket)
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Bode Miller und seine Frau Morgan Beck äußern sich in einem Interview zum tragischen Unfalltod ihrer kleinen Tochter und wollen andere Eltern wachrütteln. „Keine Eltern sollten fühlen, was wir fühlen“.

In einem TV-Interview mit der US-Sendung „Today“ sprachen der ehemalige US-Skistar Bode Miller und seine Frau, US-Beachvolleyballspielerin Morgan Beck, über den tragischen Tod ihrer kleinen Tochter Emeline, die am 9. Juni in den Swimmingpool des Nachbarn gefallen und kurze Zeit danach an den Folgen des Unfalls gestorben war. Sie wurde nur 19 Monate alt.

"Ich kann jetzt aus erster Hand bestätigen, dass es unglaublich schnell und unglaublich hinterhältig ist", sagt Miller sichtlich berührt. "Du denkst, dass es ein seltsamer Umstand oder etwas Merkwürdiges ist. Und das ist es nicht. Es passiert einfach im Handumdrehen."

Andere Eltern wachrütteln

Das Interview sollte ein Appell an alle Eltern sein, „damit es anderen vielleicht nicht passiert“, so Miller. "Keine Eltern sollten fühlen, was wir fühlen", ergänzt seine schwangere Frau unter Tränen. Das Paar erwartet im Oktober sein drittes gemeinsames Kind.

Wichtig sei den beiden vor allem zu erwähnen, was für „ein normaler Tag“ es gewesen sei, an dem sich der Unfall ereignete. Miller sei mit seiner 10-jährigen Tochter, die aus einen früheren Beziehung stammt, zu deren Softballmatch gefahren und Beck besuchte wie so oft mit Emeline die Nachbarn. "Sie sind wie eine Familie für uns", so Beck.

"Es war ganz normal. Wir saßen auf dem Sofa und sie spielte vor uns. Ich trank meinen Tee. Die Jungs haben nebenan im Zimmer auch zusammen gespielt. Und ich bin immer hin und her. Irgendwann war es mir plötzlich zu ruhig...", beschreibt Beck den Moment, bevor sie das Unglück bemerkte.  Die 31-Jährige sei mitten im Gespräch aufgestanden, zu den Jungs gegangen und habe sie gefragt, wo „Emmy“ sei. In diesem Moment habe sie den Spalt in der Tür zum Garten entdeckt. Als sie die Tür öffnete, sah sie ihre Tochter im Swimmingpool treiben.

Das Schlimmste ist die Schuld

"Ich sprang in den Pool, zog sie heraus und die Nachbarn alarmierten den Notarzt", schildert sie die dramatischen Sekunden. "Ein Kind unter 15 Kilo kann in 30 Sekunden ertrinken. Ich habe in meinem Kopf bis 30 gezählt. Das war alles, was ich brauchte". Bode Miller sei ebenfalls am Telefon gewesen und habe hilflos mit anhören müssen, "wie die Ärzte um das Leben der Kleinen kämpften". Nach einem kurzen Hoffnungsschimmer starb das kleine Mädchen einen Tag später im Krankenhaus. "Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht dafür bete, noch einmal zu diesem Tag zurückzugehen und es anders zu machen", so Beck.

Dass „Ertrinken die Todesursache Nummer eins bei Kindern im Alter von eins bis vier Jahren“ sei, habe das Paar nicht gewusst. "Ich war bei allen Untersuchungen mit meinen Kindern, aber das Thema kam kein einziges Mal zur Sprache, nicht ein einziges Mal", so Miller. Morgan Beck ermahnte bereits vor einigen Tagen in einer emotionalen Botschaft auf Instagram andere Eltern, ihre Kinder am Wasser stets im Auge zu behalten.

Das Schlimmste sei die Schuld. "Schuld ist eine sehr schmerzhafte Sache. Ich hoffe und bete und bettele, dass es einfacher wird", so die trauernde Mutter. Nicht nur, dass sie ihre „Tochter nie wieder sehen werde", die Schwangere zweifle laut eigener Aussage auch daran, ein weiteres Kind in die Welt zu setzen - eines, "auf das sich die kleine Emeline schon so gefreut hatte". "Emmy hat so viel in unsere Leben gebracht und jetzt hilft sie uns, so viel in das Leben der anderen zu bringen."

Bode Miller und die Beachvolleyballspielerin sind seit 2012 verheiratet. Vor Emelines Tod hatten die beiden bekannt gegeben, dass sie ihr drittes gemeinsames Kind erwarten. Sie haben bereits einen dreijährigen Sohn.

(red.)

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