Vollkasko unterwegs im Klimawandel

Produktionseinbußen müssen nicht gleich Subventionen auslösen.

Der heiße und trockene Sommer bringt der Landwirtschaft schwere Produktionseinbußen – die die Bauern wie gewohnt dem Steuerzahler umhängen wollen. Bei uns wird normalerweise nicht groß diskutiert, sondern bezahlt. Beim nördlichen Nachbarn hat die etwas unverschämte Forderung des dortigen Bauernverbands nach zumindest einer Milliarde jetzt allerdings einen (längst überfälligen) Diskussionsprozess ausgelöst. „Muss der Steuerzahler die Bauern päppeln?“, fragte gestern etwa die renommierte „FAZ“. Die Antwort: Eigentlich wäre auch ein bisschen Eigenverantwortung gefragt.

So krass, wie das dargestellt wird, ist die Lage nämlich nicht. Erstens haben die Bauern in der EU ein nicht unbeträchtliches witterungsunabhängiges Grundeinkommen. In Deutschland kommen 42 Prozent, in Österreich sogar deutlich mehr als die Hälfte der agrarischen Einkommen aus Subventionstöpfen. Zweitens führen Produktionseinbußen in der Regel zu verknappungsbedingt höheren Produktpreisen. Ein Teil der Ernteausfälle kompensiert sich dadurch also von selbst.

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