Berufseinstieg

Zwei Drittel für Welpenschutz

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"Ich bin neu hier". Praktikanten und Berufsanfänger weisen sich oft als solche aus. Ist das sinnvoll oder bloß Ausrede, einen schlechten Job zu machen? Eine Umfrage zeigt, dass zwei Drittel für Welpenschutz sind. Die anderen halten ihn für eine Ausrede.

Heute morgen, in der Bäckerei. Zwei Sonnenblumenweckerln bitte, ersucht die Kundin. Die junge Verkäuferin ist hilflos. Es sei ihr allererster Tag, sagt sie entschuldigend, ob die Kundin ihr die richtigen Weckerln zeigen könne? Die Kundin lacht, deutet auf die richtigen und liest auch noch die Artikelnummer ab. Zum Abschied wünscht sie noch "Viel Spaß im neuen Job!"

Etwas später, in der Redaktion. Eine Aussendung flattert herein. Strategieexperte Christoph Zulehner stößt sich am Ausweisen von Berufsanfängern, an Hinweisschildern auf der Berufskleidung, auf denen "Ich bin neu hier" oder "I'm on Training" steht.

"Möchte man dem Kunden mitteilen, dass der Mitarbeiter jeglichen Grund hat, nichts über die Materie zu wissen", schimpft Zulehner. "Oder möchte man dem Kunden raten, sich nicht herablassend zu verhalten?"

Lernen hört nie auf

Auch Erfahrene müssten sich demnach einen On-Training-Button anstecken, wenn sie Gefahr laufen, in der Routine zu versinken. Das Bild gefällt Christoph Zulehner. „Erfahrene Dienstleister und Experten stecken sich selbstkritisch den Greenhorn-Sticker an die Dienstkleidung. Zum einen, um zu zeigen, dass wir immer Lernende bleiben und zum anderen, um die Ferial-Jobber endlich von ihrer Bürde zu befreien."

Allerdings könnten die Buttons auch falsch verstanden werden: als Recht darauf, einen schlechten Job zu machen.

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