Deutschkurse für Asylwerber in Wien halbiert

Die Bundeshauptstadt reduziert das Angebot von Deutschkursen für Asylwerber.
Die Bundeshauptstadt reduziert das Angebot von Deutschkursen für Asylwerber.(c) Clemens Fabry
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Wien reagiert auf finanzielle Kürzungen des Bundes.

Wien. Die Bundeshauptstadt reduziert das Angebot von Deutschkursen für Asylwerber deutlich. Konkret werden im heurigen Kursjahr, das im Juli begonnen hat, nur noch 5000 Plätze angeboten. Zuvor waren es 10.000 Plätze. Hauptgrund: Der Bund beteiligt sich nicht mehr an der Finanzierung, was Sozialstadtrat Peter Hacker und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (beide SPÖ) am Freitag scharf kritisierten.

Laut Hacker brauchte es in der Bundeshauptstadt derzeit rund 7500 Plätze – nachdem die große Flüchtlingsbewegung abgeflacht ist und nun weniger Menschen in der Grundversorgung sind, die auf ihren Asylbescheid warten. „Wir lassen es uns nicht nehmen, dass wir die Maßnahmen, die es braucht, selbst ergreifen“, betonte Czernohorzsky. Das heißt: Wien stemmt die Verlängerung des Angebots selbst – auch wenn es nur 5000 Plätze sind. Wobei das Paket in Höhe von fünf Mio. Euro wie bisher vom Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert wird.

Konkret kritisierte Czernohorzsky Integrationsministerin Karin Kneissl (FPÖ): Diese habe zumindest für Asylwerber mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit Mittel für Deutschkurse angekündigt. „Das ist jetzt nicht der Fall.“ Das betreffe alle Bundesländer und Kommunen, die diese Maßnahme eingeführt hätten, erklärte der Wiener Integrationsstadtrat. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.08.2018)

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